Wiener Philharmoniker bei der Mozartwoche: Traute Innigkeit und ein pochendes Schicksal

Wiener Philharmoniker bei der Mozartwoche: Traute Innigkeit und ein pochendes Schicksal
Jubel bei der Mozartwoche in Salzburg (Von Helmut Christian Mayer).

Sich im Rhythmus der Musik wiegend, sich in trauter Zweisamkeit vereinend, vor allem im wunderbaren Andante mit noch größerer Innigkeit, oder auch widersprechend, mit wunderbarer Tonreinheit und enorm hohen technischen Standards: So wurde man bei der Mozartwoche in Salzburg  vom Spiel von Anne-Sophie Mutter (Violine) und Michael Barenboim (Viola), dessen Spiel etwas weniger präsent war, bei der Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester KV 364 von Wolfgang Amadeus Mozart beglückt.

 

Fasziniert von der „Mannheimer Schule“, die einen neuen, beispielgebenden Musikstil für die Wiener Klassik und die spätere Romantik entwickelte, wurde Mozart bei einem Besuch in Mannheim dazu inspiriert. Begleitet wurden die beiden im ausverkauften Großen Festspielhaus bei der Mozartwoche von den Wiener Philharmonikern: Einfühlsam, aber auch wie ein frischer Wind fegten sie unter der Leitung von Lahav Shani mit geballter Lebensfreude durch den Saal.

Es sind wahrscheinlich wohl die berühmtesten und prägnantesten vier Anfangstönen in der Musikliteratur überhaupt, die Ludwig van Beethoven selbst mit „So pocht das Schicksal an die Pforte“ kommentiert haben soll. Deshalb wurde dem Stück auch der Beiname „Schicksalssinfonie“ verpasst.

Heute zählt seine „Fünfte“ zu den populärsten Werken der klassischen Musik überhaupt. Zusammen mit seiner 3. und 9. Symphonie hat sie das sinfonische Schaffen von Schubert, Brahms, Tschaikowski, Bruckner bis hin zu Mahler beeinflusst. Sie entstand in einer schweren Lebensphase des Komponisten und wird als Vertonung des ewigen menschlichen Schicksalskampfes gedeutet. Der aufgeladene Kopfsatz und auch die übrigen Sätze wurden von den Musikerinnen und Musikern unter dem energiegeladenen Dirigenten sehr differenziert, fein ausgewogen, mit teils zugespitzten Tempi und immer mit großer Innenspannung wiedergegeben. In beiden Fällen: Jubel und stehende Ovationen.

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