Vernetzung und Party unter dem Bullen-Logo

Österreichs größter Hersteller in punkto Energydrink (richtig, jener der Flügel verleiht) lädt nach 2013 zum zweiten Mal zum Bass Camp nach Wien. Um was es dabei geht, ist schnell erklärt: Junge, aufstrebende Künstler, die ihren Wohnsitz in Österreich haben und das weite Feld der elektronischen Musik beackern, verbringen vier Tage in einem Hotel, um ihren musikalischen Horizont zu erweitern und Einblick in ihr Schaffen zu geben. Skills werden ausgetauscht sowie Köpfe, Kabel und Netzwerke zusammengesteckt. Daraus entstehen vielleicht Freundschaften, vielleicht sogar Kollaborationen und Tracks. Abseits dieser nur einer kleinen Gruppe von 20 Musikern (hier gibt es die Liste) vorbehaltenen Klausur gibt es aber auch ein dazugehöriges Rahmenprogramm, zu dem dann die breite Masse geladen ist.
So gastiert am Freitag im Rahmen der Red Bull Music Academy der Disco-Großmeister Todd Terje in der Grelle Forelle. Der Norweger veröffentlichte nach unzähligen Singles und Remixarbeiten im Jahr 2014 seinen ersten Longplayer: "It's Album Time“ ist ein gutgelauntes, mit viel Augenzwinkern angereichertes und perfekt produziertes Werk, das Disco, Funk und Pop wohl dosiert miteinander vermengt. Dass er regelmäßig die ganz großen Festivals als Headliner bespielt, ist nichts anderes als die logische Konsequenz seines Schaffens.
Soul und Ambient
Der aus London stammende DJ Zinc wird am Samstag in der Pratersauna Drum & Bass aufspielen. Unterstützung bekommt er an diesem Abend von Cid Rim & The Clonious. Davor gibt Jamie Woon im Rahmen der Red Bull Music Academy ein Konzert im WUK. Der Londoner Sänger und Produzent hat im November 2015 sein zweites Album "Making Time" veröffentlicht. Auf diesem singt er dann zwar wieder Soul, aber halt ein bisschen anders als die anderen. Denn bei Woon geht es nur nebenbei um die große Liebe zum Menschen oder die noch größere Liebe zum lieben Gott. Bei Woon klingt das reservierter, aber keineswegs schlechter.
Am Sonntag wird der ukrainisch-kanadische Komponist und Pianist Lubomyr Melnyk den Flügel im Radiokulturhaus bedienen. Seine minimalistischen wie filigranen Klangbilder werden dann von Fennesz, dem heimischen Aushängeschild in Sachen experimenteller elektronischer Musik, aufgegriffen und in kratzige Ambient-Wolken gehüllt.
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