Blueslegende B. B. King gestorben

Blueslegende B. B. King gestorben
Einer der erfolgreichsten Blues-Musiker aller Zeiten.

Sein Markenzeichen, jener Ton, auf den sich B.B. King immer verlassen konnte, war einer der berührendsten Klänge, die die Bluesgeschichte hervorgebracht hat: Ein weites, lässiges, fast gemütliches Vibrato aus dem Handgelenk, mit dem Zeigefinger auf der Saite. Da sang "Lucille", wie King seine Gitarren nannte, in ihren schönsten Tönen.

King war einer der erfolgreichsten Gitarristen des Blues, ein Vermittler auch hin zu jenen Publikumsschichten, die mit der stilprägenden Musik sonst nicht oder nur über Umwege in Berührung gekommen wären. Mit "The Thrill Is Gone" (1969), etwa, seinem größten Hit, oder "When Love Comes to Town" aus dem Jahr 1989, einem Duett mit der irischen Rockband U2.

Einflussreich

Er beeinflusste Generationen von Rockmusikern, darunter Jimi Hendrix und Eric Clapton. Das "B.B." in seinem Namen stand für "Blues Boy", ein Künstlername, den er sich nach seinen ersten Erfolgen in den 1940ern zugelegt hat. Schon 1951 landete er ein Nummer-Eins-Album, und ließ damit seine von Armut geprägte Kindheit hinter sich.

1925 im US-Bundesstaat Mississippi geboren, wuchs er als Sohn von armen Feldarbeitern auf. 5 Dollar verdiente er am Tag auf den Feldern; an seinem einzigen freien Tag trat er als Straßenmusiker auf - und verdiente bis zu 60 Dollar. "Nun wissen Sie, warum ich Bluesmusiker wurde", sagte er einmal.

King wurde nicht einfach Bluesmusiker, er war ein weltweit bekannter Star, dessen Gitarre zusammen mit seiner mal röhrenden, mal zärtlichen, mal leidenden Stimme Millionen von Menschen berührten. Und der sich mit seiner Musik einen Reichtum erspielte, von dem er als Kind nie zu träumen gewagt hat. Er war ein Vielarbeiter, spielte über Jahrzehnte hinweg bis zu 300 Konzerte im Jahr, noch 2014 trat er auf.

Nun starb die Blues-Legende im Alter von 89 Jahren in Las Vegas.

Der Tod des Blues-Musikers B.B. King hat in der Musikwelt Trauer ausgelöst. Bei Twitter äußerten sich Kollegen bestürzt.

- US-Sängerin Kelly Clarkson: "Als ich B.B. King das erste Mal hörte, sang er 'The Thrill Is Gone'. Die Art und Weise, wie er spielte und sang, trieb mir die Tränen in die Augen."

- Schauspieler Samuel L. Jackson: "Ich höre mir heute einen B.B. King-Song an und denke an ihn! Ruhe in Frieden Mr. King und Danke für all die großartige Musik!!"

- Musiker Lenny Kravitz: "B.B., jeder andere konnte Tausend Noten spielen und niemals sagen, was du mit einer einzigen ausgedrückt hast."

- Musiker Bryan Adams: "Ruhe in Frieden, B.B. King, einer der besten Blues-Gitarristen überhaupt, vielleicht der beste. Er konnte mehr mit einer einzelnen Note machen als jeder andere."

- Am 16. September 1925 auf einer Baumwollplantage im US-Bundesstaat Mississippi als Riley B. King geboren.

- Der junge Landarbeiter singt in Gospelchören, bringt sich selbst das Gitarrespielen bei und tritt als Straßen- und Bar-Musiker auf.

- 1946 geht er nach Memphis und tritt 1948 als "Blues Boy" in einer Radio-Show auf - aus "Blues Boy" wird B.B. King.

- 1951 erster großer Hit mit "Three O'Clock Blues".

- 1964 mit "Rock me Baby" Platz 1 der US-"Rhythm & Blues"-Charts.

- 1969 spielt King mit seiner Band als Vorgruppe bei 18 US-Konzerten der Rolling Stones.

- 1970 internationaler Durchbruch mit dem Crossover-Hit "The Thrill Is Gone".

- 1996 erscheint die Autobiografie "Blues All Around Me" (deutsch: "Ein Leben für den Blues").

- 2013: Die Film-Biografie "B.B. King: The Life of Riley" kommt in die Kinos.

- Herbst 2014 letzter Auftritt des nach langer Diabetes-Erkrankung gehbehinderten Musikers in den USA.

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