Uffizien-Chef im Straßenkampf: Eike Schmidt will Sandwich-Steuer

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„Sandwich-Fett und Ketchup sind nicht gut für das Straßenpflaster", sagt der Mann, der einst beinahe das KHM geleitet hätte

Während die Touristenströme in Florenz nach der Pandemie wieder zunehmen, fordert Uffizien-Chef Eike Schmidt die Einführung einer „Sandwich-Steuer“ für Street-Food-Lokale. „Lokale, die ihren Kunden keinen Sitzplatz und keine Tische anbieten, sondern diese zwingen, auf der Straße zu essen, sollten besteuert werden“, sagte er im Interview mit der Tageszeitung „Quotidiano Nazionale“ am Mittwoch.

„Leute, die auf der Straße essen, verursachen der Gemeinde Kosten, weil die Straßen dann vom Fett der Sandwiches gereinigt werden müssen, ein teurer Vorgang. Wir sehen das in den Uffizien mindestens zweimal am Tag. Die Einnahmen aus einer Sandwich-Steuer sollten der Gemeinde für die Reinigung der Stadt zur Verfügung stehen“, führte Schmidt aus. Der Uffizien-Chef zog dabei auch eine Parallele zur Tabaksteuer und meinte weiters: „Die Street-Food-Steuer könnte dazu beitragen, die Kluft zwischen Lokalen, die nur Take-away-Speisen anbieten, und jenen, die einen Vollservice offerieren, auszugleichen.“

Konservatorische Maßnahmen

„Sandwich-Fett und Ketchup sind nicht gut für das Straßenpflaster. Man muss es sofort reinigen, da sie sonst ins Innere des Steins gelangen und Flecken verursachen. Wir müssen die ganze Zeit vor den Uffizien putzen“, klagte der deutsche Kunsthistoriker und Museumsdirektor, der einst über Elfenbeinschnitzereien in den Sammlungen der Medici dissertierte und beinahe das Wiener Kunsthistorische Museum geleitet hätte - wie vielfach berichtet, trat er seinen Posten nie an, sondern gab 2019 bekannt, lieber in Florenz bleiben zu wollen.

Die berühmten Florentiner Uffizien gelten mit einer Sammlung von Werken der Malerei und Bildhauerei von Antike bis Spätbarock als eines der bekanntesten Kunstmuseen weltweit. Mit rund zwei Millionen Besuchern jährlich sind sie eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

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