TV-Kurzkritik zum Opernball: Watschentanz mit Wagner

TV-Kurzkritik zum Opernball: Watschentanz mit Wagner
Leyrer schaut fern: Die Fernseh-Feststiege zum Opernball hatte allerlei Verwirrendes zu bieten.

Der Opernball ist ja auch nur ein Rockfestival. Hier: Sex, Drugs und Rock’n’ Roll, da: Sekt, Lachs und Rohypnol, oder sonst irgendetwas, das nicht allen gut tut.

Ich schwöre, ich hab nichts genommen.

Man traut sich jedenfalls kaum, es hinzuschreiben, aber Wagner-Trenkwitz und Hohenlohe waren einander während der Übertragung im Watschentanz verbunden; davor entblößte ersterer ein „Tattoo“ mit einem Zitat von Richard Wagner – wir wissen alle: der Erfinder der Rockmusik! –, „In des Goldes Scheine wie leuchtest du schön“.

Irgendwo hat der ORF Handys gefunden, die auch 2019 nur unscharfe Videos aufnehmen können. Die gesamte Oper schien von Volksmusikern erobert (zum Glück ohne Volks-Rock’n’Roller),

Mirjam Weichselbraun schwang eine Kuhglocke, am Ring führte die Gardemusik komplizierte Wendemanöver durch.

Conchita kam oben ohne. Und das Verwirrendste: Richard Lugner lächelte versonnen, weil sein Gast ganz pflegeleicht war. Herrschaftszeiten!

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