Thomas Brezina: Niemand würde "Kakteen zum Frühstück essen"

Thomas Brezina: Niemand würde "Kakteen zum Frühstück essen"
Der weltberühmte Wiener Kinderbuchautor über kindliche Freude, die als „Erwachsener nicht einfach verschwinden kann“, Rituale, traditionelle chinesische Medizin und seine Lieblingsfiguren.

Die Geschichten von Thomas Brezina unterhalten seit Jahrzehnten Kinder auf der ganzen Welt.  Dass er gerade 60 geworden ist, kann der zwischen Wien und London pendelnde Autor nicht  glauben. Er fühle sich viel jünger. „Ich nenne diesen Geburtstag  auch zwei Mal 30. So fühlt er sich nämlich für mich an.“

KURIER: Was haben Sie sich zum Geburtstag gewünscht?

Thomas Brezina: Grundsätzlich ist es so, dass ich zu meinem Geburtstag immer etwas mache, das mir in Erinnerung bleibt. Diesmal war es ein Abend in der Wüste in Marokko. Das war ein Geschenk an mich selbst. Es war ein wunderschönes Erlebnis, am Lagerfeuer zu sitzen und diesen prachtvollen Sternenhimmel zu genießen.

Sie haben bislang 600 Bücher geschrieben: Ihre Working-Life-Balance war in den vergangenen Jahren wohl eher schlecht, oder?

Ich habe jahrelang in meinem Leben sieben Tage die Woche geschrieben und ich bereue keinen einzigen Tag davon. Ich habe es gerne gemacht. Ich brauche aber natürlich auch Tage, wo ich nicht am Schreibtisch und nicht am Laptop sitze und ein gewisses Pensum schreiben muss. Aber meinen Kopf abschalten, das kann ich und will ich auch gar nicht. Ich liebe es, mir etwas auszudenken. Das ist mein Leben, das ist meine Lebenslust, meine Berufung.

Wie kann man sich einen ganz normalen Tag in Ihrem Leben vorstellen?

Ich stehe auf, wenn ich aufwache, das ist meistens so um 6.30 Uhr herum. Ich trinke in aller Ruhe meinen Tee. Ich lese dazu ein bisschen was am iPad, meistens englische Zeitungen, Magazine. Danach mache ich den Sonnengruß, die Yogaübung, manchmal Meditationsübungen, die maximal 15 Minuten dauern. Zum Frühstück gibt es Früchte und Müsli. Und dann geht's ans Arbeiten, was immer das jetzt ist. Manchmal eben gleich an den Schreibtisch. Mal gehe ich vorher noch spazieren. Zum Nachdenken. Wenn ein Abgabetermin ansteht, dann nehme ich mir schon ein ungefähres Pensum vor, das ich am Tag schaffen möchte.

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