"The Other Mary" an der Volksoper: Jesus-Revolution im Globalen Süden

"The Other Mary" an der Volksoper: Jesus-Revolution im Globalen Süden
„The Gospel according to the Other Mary“ in Kooperation mit den Wiener Festwochen beschließt die Volksopern-Saison.

92,3 Prozent der im Opern- und Konzertbetrieb aufgeführten Werke stammen von Männern, beklagten die Wiener Festwochen kürzlich zu Recht. Man richtete eine eigene Akademie ein, um das Geschlechterverhältnis zu ändern – und um revolutionäre Gutpunkte zu sammeln, von wegen Stimmen der Ungehörten und Unterdrückten zu Wort kommen lassen.

Ein paar Tage später folgte nun eine große Musiktheaterproduktion in Kooperation mit der Volksoper. Gewidmet einem Werk, in dem es darum geht, dass die Frauen und Ungehörten und Unterdrückten zu Wort kommen – und das mal wieder von zwei Männern verfasst wurde. Man braucht kein besonders sensibles Gespür, um ein ganz klein wenig Inkonsequenz zu orten.

Überall Unterdrückte

Das Oratorium „The Gospel according to the Other Mary“ von US-Großkomponist John Adams (Musik) und Regieallrounder Peter Sellars (Libretto) fügt sich sonst aber passgenau in jene Festwochennische, die man mit dem Finale der heurigen Ausgabe in Sichtweite bei aller Liebe schon ein wenig monothematisch empfinden kann.

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