"Texte": Bei "Augenblicke" denkt man vor allem an Liebe ...

Organisator: Schriftsteller Christoph Braendle
Am Donnerstag (5. Dezember) findet im Wiener Schauspielhaus das Finale des Jugendliteraturwettbewerbs „Texte“ statt

Die Nachwuchsförderung ist dem aus Bern gebürtigen, seit 1987 in Wien lebenden Schriftsteller Christoph Braendle seit vielen Jahren ein großes Anliegen: Unter dem Titel „Wien wörtlich“ betreute er eine Schreibwerkstatt für junge Autoren. Das Besondere war der öffentliche Vortrag durch Schauspieler. Dieses „Format“ kam erstaunlich gut an – und entwickelte sich im Laufe der Zeit über den „Wiener Jugend Literaturpreis“ zum österreichweiten „Preis für junge Literatur“ mit dem Titel „Texte“.

Für den 14. Wettbewerb gab Braendle das Thema „Augenblicke“ aus. Die Einreichfrist war der 2. Oktober, die Resonanz mit mehr als 400 Einreichungen (teilnahmeberechtigt sind junge Menschen von 14 bis 19 Jahre) wieder erstaunlich hoch.

„In den vergangenen Jahren herrschten die Sorge um den Zustand der Welt und eine allgemeine Verzweiflung vor, weil es keine Zukunftsperspektiven für die Jugend gebe“, sagt Braendle. „Interessant finde ich, dass heuer das am häufigsten wiederkehrende Thema die Liebe ist: Liebeskummer und Liebesleid, aber auch Liebeslust und erste Verliebtheiten. Vielleicht ist das dem Motto geschuldet. Jedenfalls auffällig, dass die Zukunftsaussichten deutlich positiver gesehen werden als während der vergangenen Jahre.“

Und: „Die durchschnittliche Qualität der Texte war noch nie so hoch wie dieses Jahr. Der Wettbewerb zeigt, dass es – allen Unkenrufen zum Trotz – viele noch sehr junge Leute gibt, die das Instrument Sprache in einem Ausmaß beherrschen, das wirklich erstaunlich ist.“

An der Statistik hat sich nichts geändert: 85 Prozent der hochgeladenen Texte stammen von Mädchen. In einem mehrstufigen Wettbewerb mit insgesamt 26 Workshops und Lesungen wurden die Finalistinnen ermittelt. Und heute findet um 19 Uhr das Finale statt – im Wiener Schauspielhaus. Das Burgtheater-Kasino als Veranstaltungsort fällt wegen Renovierung aus, aber Burgschauspieler Markus Meyer übernimmt wieder die Moderation. Die Texte lesen zudem Sissi Reich, Maximilian Thienen und Sarah Zaharanski. Die Resultate sind ab Freitag auf www.texte.wien abrufbar.

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