Staatsoper: Triumph für Kaufmann und Terfel

Es ist von einem triumphalen Abend an der Wiener Staatsoper zu berichten. Und in Anlehnung an einen, sprachlich nicht sonderlich korrekten, Werbeslogan kann man wieder einmal behaupten: So muss Oper.
Jonas Kaufmann war erfreulicherweise zu Gast am Ring, um mit der Darstellung einer der berühmtesten Tenorpartien, des Cavaradossi aus Puccinis "Tosca", zu delektieren. Mit ihm gab sich Bryn Terfel, der phänomenale Bassbariton, als Baron Scarpia die Ehre. Und für die Titelpartie hatte man immerhin Angela Gheorghiu aufgeboten. Diese Besetzung ließ das Haus am Ring rasch ausverkauft sein, was bei der zweiten Vorstellung am kommenden Samstag ebenso der Fall sein wird. Schade, dass es keine dritte mehr gibt.
Wiederholung
Aller guten Dinge sind zumindest zwei – das hatten sich Opernliebhaber wohl auch nach "E lucevan le stelle" gedacht. Denn Kaufmann sang diese Arie so traumhaft schön, dass er vom Publikum durch nicht enden wollenden Jubel zur Wiederholung derselben ermutigt wurde. Sein Pianissimo zu Beginn, bis in den letzten Winkel des Hauses hörbar, war atemberaubend. Ebenso wie die Attacke. Als handelte es sich um eine einzige Kantilene – so natürlich, so fließend gestaltete er die Arie. Er ist, mit seinem baritonalen Timbre, seiner Sicherheit bei den Spitzentönen, seiner Ausstrahlung nach wie vor der ideale Cavaradossi mit ausreichend Italianità.

Angela Gheorghiu spielte glaubhaft Tosca und auch sich selbst, füllt das Diven-Repertoire nach wie vor gut aus und war nach "Vissi d’arte" entzückend in ihrer dankbaren, betenden Geste. Was die kleineren Partien betrifft, ist der Mesner bei Alfred Šramek stets in besten Händen.
Mikko Franck am Pult des üppig, aber sehr präzise aufspielenden Staatsopernorchesters setzte mehr auf Dramatik und Volumen denn auf sensible Gestaltung und wurde mit durchaus hörbaren finalen Missfallensbekundungen konfrontiert.
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