Helene-Fischer-Konzerte sind nicht nur musikalische Ereignisse, sondern vor allem auch Liebesgrüße aus der Turnhalle. Fischer tanzt, hängt an Seilen, wirbelt durch die Luft, dreht sich im Feuerkreis, steht inmitten von Wasserfällen. Dass sie bei all diesen Leibesübungen auch noch genug Luft zum Singen hat – das Konzert klang tatsächlich „live“ – ist außerordentlich beeindruckend.
Bei „Atemlos durch die Nacht“, also dem großen Hit, lässt sie sich von einem überlebensgroßen Roboterarm durch die Luft wirbeln – ein tatsächlich atemberaubender Effekt.
Lederhose
Wie immer war Fischer deutlich zu kühl angezogen, im ersten Teil trägt sie Höschen und Bustier, im zweiten Teil knappe Lederhose. Einmal erscheint sie in einem die ganze Bühne bedeckenden, im Wind wehenden roten Kleid.
Die Musik ist angesichts dieser Show – die an einen Disney-Film oder eine Zirkus-Aufführung erinnert – fast zweitrangig.
Aber es gibt die Großraumdisco, den Pop-Hadern, den Schmachtfetzen, die ganz große Liebes-Ballade. Zwischendurch wendet sich Fischer, beeindruckend sympathisch, immer wieder an ihr Publikum: „Wien, ihr seid großartig.“ Dann holt sie zwei Zuschauerinnen – eine junge Frau aus Tirol und ein kleines Mädchen aus Wien – auf die Bühne, plaudert mit ihnen und macht geduldig Selfies.
Die Band – offenbar wird hier wirklich live gespielt – ist erst im zweiten Teil ausgiebig zu sehen, der auf einer kleinen Bühne in der Hallenmitte beginnt. Daneben fluten ständig spärlich bekleidete Tänzerinnen und Tänzer die Bühne.
Dieser Show ist nur eines vorzuwerfen: Dass sie mit mehr als drei Stunden (inklusive Pause) fast ein bisschen zu lang ist.
Beim Hinausgehen sagte dann ein junger Mann zu seinem Freund: „De Tschudas Briest san oba a ned schlecht.“ Wenn das die Metal-Könige Judas Priest gehört hätten!
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