Snowden-Story bald im Kino

Buchvorlage von Enthüllungsjournalist Greenwald schildert auch Rolle Österreichs.

Die besten Geschichten schreibt das Leben. Im Fall von Edward Snowden einen der spannendsten Agenten-Krimis überhaupt. Wenig verwunderlich also, dass der Unterhaltungskonzern Sony das Schicksal des Ex-US-Geheimdienstmitarbeiters nun ins Kino bringen will. Wie der Unterhaltungskonzern am Mittwoch bekannt gab, seien für das Projekt die Rechte am neuen Buch von Glenn Greenwald gekauft worden.

Pikantes Detail: Der Enthüllungsjournalist beschreibt in seinem Buch "No Place to Hide" (Kein Versteck) nicht nur die Flucht Snowdens aus den USA, sondern auch die Rolle Österreichs als Partnerstaat des US-Geheimdienstes. In dem am Dienstag erschienen Werk werden Dokumente abgebildet, nach denen es in Wien gleich zwei regionale Lauschposten für Abhöraktionen der NSA gibt. An anderer Stelle wird Österreich als Partner der Stufe zwei - "gezielte Kooperation" - bezeichnet, aber auch als mögliches Opfer genannt.

Inzwischen kündigte Greenwald auch neue Enthüllungen über die Abhöraffäre der NSA an. Es gehe dabei auch um die Frage, welche US-Bürger zum Ziel der Überwachungen geworden sind, sagte er dem TV-Sender CNN am Mittwoch (Ortszeit). Einzelheiten nannte er allerdings nicht.

007-Experten für Verfilmung

Für die Verfilmung werden Michael Wilson und Barbara Broccoli verantwortlich zeichnen. Gemeinsam mit Wilson bewies die Tochter des bekannten James-Bond-Produzenten Albert R. Broccoli ihr Gespür für Agentenstoffe bereits in zahlreichen gemeinsamen 007-Produktionen (u.a. "Casino Royale").

Die "explosiven Enthüllungen" Snowdens hätten "wichtige Fragen über die Rolle von Regierungen beim Schutz der Bürger und der Balance von nationaler Sicherheit und persönlicher Freiheit aufgeworfen", sagte der Chef der Sony-Tochter Columbia Pictures, Doug Belgrad. Deswegen werde Snowdens Geschichte zur Vorlage für einen "politischen Film".

Snowden hält sich derzeit in Russland auf, wo er noch bis zum Sommer politisches Asyl genießt. Die USA verlangen seine Auslieferung und wollen ihn wegen Geheimnisverrats vor Gericht stellen.

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