Für Simon Schwarz und Patricia Aulitzky ist das Glück ein Vogerl

Das Glück ist ein Vogerl
„Das Glück ist ein Vogerl“ ist eine Komödie mit Tiefgang – es geht um Liebe und Abschied. Heute Abend in ORF2.

Es läuft nicht. Der Franz (Simon Schwarz) ist in seinem Leben zwei-, dreimal falsch abgebogen. Was lange Zeit irgendwie gut ging, entpuppt sich nun als Sackgasse. Aus dieser kommt der Franz nicht mehr so einfach raus: Die Ehe mit Linn (Patricia Aulitzky) hat sich totgelaufen und die Tochter macht das, was Pubertierende eben oft so machen: Sie nervt.

Viel lieber wäre der Franz ein umjubelter Gitarrist einer Rockband – er träumt vom Stagediven, also vom Sprung von der Konzertbühne auf die Menge darunter. Aber stattdessen muss er sich als Musiklehrer mit seinen untalentierten Schülern herumärgern.

Das Glück is liab, ...

Der Franz steckt in einer ordentlichen Midlife-Crisis. Dazu mischt sich noch der vorweihnachtliche Stress.

Und ein Unfall: Franz ist Zeuge, wie Egon (Nikolaus Paryla) auf der Straße tödlich verunglückt. Fortan wird er von Egon als Geist verfolgt – nur für Franz sichtbar. Dessen Alltag gerät dadurch komplett aus den Fugen.

So weit, so die Ausgangslage von „Das Glück ist ein Vogerl“, einer Komödie, die Unterhaltung mit Tiefgang bietet. Regie führte Catalina Molina, die heuer zum ersten Mal mit einer ROMY ausgezeichnete wurde – und zwar für ihren herausragenden zweiten Salzburger Landkrimi mit dem Titel „Das dunkle Paradies“. Der dritte Teil hätte eigentlich heuer gedreht werden sollen, aber er wurde coronabedingt auf Februar 2021 verschoben. „Eigentlich hätte ich heuer drei Filme gemacht, schlussendlich ist es einer geworden“, sagt die Regisseurin dem KURIER.

Und dieser eine Film heißt „Das Glück ist ein Vogerl“ und ist heute, Mittwoch, um 20.15 Uhr in ORF2 zu sehen. Angepriesen wird er als Komödie, aber wer sich darunter Schenkelklopfer und eine Aneinanderreihung von billigen Haha-Momenten erwartet, wird enttäuscht werden. Catalina Molina: „Es ist immer schwierig, wenn man einem Film einen Genre-Stempel aufdrückt, denn damit entstehen Erwartungshaltungen, die dann vielleicht nicht eingelöst werden. Der Roman liest sich eher wie ein Märchen für Erwachsene mit komischen Momenten, die einem zum Schmunzeln bringen, weil man die Figuren trotz ihrer Schwächen liebenswert findet. Diese Geschichte von Ingrid Kaltenegger wollten wir auch genau so erzählen.“

... aber scheu

Das Glück ist ein Vogerl

Es ist die Geschichte von einem Ehepaar, das Probleme hat: Der Franz und seine Frau Linn sind an einem Punkt ihres Lebens angelangt, an dem sie sich fragen: War's das jetzt?! Die Liebe ist zwar noch da, aber die Träume sind irgendwo auf der Strecke verloren gegangen.

„Franz’ Wunsch ist es, auf der Bühne zu stehen. Er fühlt sich zu wenig geliebt und nicht wahrgenommen. Er hat das Gefühl, dass er sein Potenzial nicht voll ausgeschöpft hat. Es geht um Selbstverwirklichung. Mit diesem Thema können sich die meisten Menschen identifizieren. Denn jeder von uns hat Momente, in denen er zweifelt, sich fragt, ob und wie er sein Leben anders hätte gestalten können“, sagt die 36-jährige Regisseurin.

Und dann ist ja noch der Geist Egon, der Franz in den Wahnsinn treibt und seine Frau dazu, ihn zu verlassen. Aber da es der Geist eigentlich nur gut meint, bietet er Franz einen Deal an: Er soll ihm helfen, Mali (Waltraut Haas), seine eigene große Liebe, die er vor vielen Jahrzehnten im Stich gelassen hatte, aus dem Koma aufzuwecken. Im Gegenzug will er Franz unterstützen, seine Ehe mit Linn zu retten.

Mit feinsinnigem Humor erzählt „Das Glück ist ein Vogerl“ von der Versöhnung mit der eigenen Vergangenheit und geplatzten Träumen sowie vom Finden und Wiederfinden der Liebe.

„Es geht ums Akzeptieren. Ums Annehmen. Um das Glück-in-kleinen-Dingen-Finden. In Wirklichkeit entscheidet man selber, ob man glücklich ist, ob man mit dem, was man hat, zufrieden ist“, ist Catalina Molina überzeugt.

Das Glück ist ein Vogerl

Franz (Simon Schwarz, re.) ist der Einzige, der Egon (Nikolaus Paryla), den Geist, sieht. Waltraut Haas (im Bett) hat eine Gastrolle.

Die Geschichte
Plötzlich hat Franz  einen Geist an seiner Seite: Egon. Beide können sich das nicht erklären, bis sie feststellen, dass nur sie sich gegenseitig dabei helfen können, die Liebe der jeweiligen und fast verlorenen Herzensdame zurückzugewinnen.

Besetzung und Regie
Die ORF/BR-Koproduktion „Das Glück ist ein Vogerl“ beruht auf dem gleichnamigen Roman von  Ingrid Kaltenegger. Regie führte die junge Wahlwienerin Catalina Molina (36), die für ihren Salzburger Landkrimi  „Das dunkle Paradies“ heuer mit einer ROMY ausgezeichnet wurde.
Es spielen u. a. Simon Schwarz, Nikolaus Paryla, Patricia Aulitzky und Maria Hofstätter. Waltraut Haas hat eine Gastrolle.

Für Simon Schwarz und Patricia Aulitzky ist das Glück ein Vogerl

Regisseurin Catalina Molina lässt einen schmunzeln.

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