Schwul-lesbische Geschichten abseits des Frühlingslüfterls

„Der Kreis“, ein Film über Liebe und Mut, feiert beim Identities Österreich-Premiere (16.6.).
Das Filmfestival Identities widmet sich in den nächsten zwei Wochen dem queeren Filmschaffen.

Der Alltag geht trotz gleichgeschlechtlicher Ampelpärchen und einer gehörigen Portion Conchita und Toleranz weiter. Für Barbara Reumüller war der Song Contest aber ohnehin nicht mehr als ein "medial forciertes, temporäres Frühlingslüfterl", das rund eine Woche durch Wien wehte. Und die Gründerin des Queer-Film-Festivals Identities wird es wohl wissen, denn sie ist seit mehr als 20 Jahren auf der Suche nach lesbischen, schwulen, queeren Geschichten und tief in der Gay-Szene verwurzelt. 90 Lang- und Kurzfilme hat Reumüller für die elfte Ausgabe des Festivals ausgewählt, ein sehenswertes Programm, das dem Publikum einen guten Überblick über das queere Filmschaffen geben soll.

In den nächsten zwei Wochen werden in drei Wiener Kinos zahlreiche, auf internationalen Festivals wie Cannes oder Venedig preisgekrönte Beiträge zu sehen sein. Die gezeigten Filme sind eine Art Blaupause der Gesellschaft, der Politik eines Landes und dessen Umgang mit Toleranz und Diversität.

Sport im Fokus

Zahlreiche Schwerpunkte werden gelegt, darunter auf Jugend, auf außergewöhnliche Stimmen aus den Bereichen Literatur und Musik, auf "Black Queer Identities", auf die Schauspielikone Vanessa Redgrave und die Tänzerin Yvonne Rainer sowie auf Schweizer und lateinamerikanische Produktionen. Der "Focus On: Sport" nimmt sich des Tabu-Themas Homosexualität im Spitzensport an: Mit "Personal Best", das Mariel Hemingway 1982 zur Lesbenikone machte, und "Sarah prefers to run" widmen sich gleich zwei Filme lesbischen Liebesbeziehungen im Leistungssport. Eröffnet wird Identities heute, Donnerstag, im Gartenbaukino mit "Appropriate Behavior", dem Regiedebüt von Desiree Akhavan.

Identities – 11. bis 21. 6. im Filmcasino, Gartenbau- und Topkino.

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