Schlechter Lyriker in der Unterwelt: Auf „Trauer“ folgt „Aua!“

as schräge Das Mini-Musical „Alois und Eurydike“ gestattet ihm ein Solo: der Teufel in der griechischen Unterwelt
Im Kabinetttheater wurde vom Ersten Wiener Heimorgelorchester das schräge Mini-Musical „Alois und Eurydike“ uraufgeführt

Das Schicksal von Orpheus und Eurydike wurde sonder Zahl besungen – oder auch neu gedeutet. In Elfriede Jelineks Stück „Schatten (Eurydike sagt)“ verspürt die Frau des Sängers, an einem Schlangenbiss gestorben, gar kein Verlangen, dem Mann aus der Unterwelt zurück ins Leben zu folgen. Die Literaturnobelpreisträgerin befreite also Eurydike aus der passiven Rolle, die ihr einst zugedacht worden war. Natürlich von den Männern.

Gleich ein ganzes Männerquartett, das Erste Wiener Heimorgelorchester, hat sich nun des griechischen Stoffes angenommen. Und es erzählt die Liebesgeschichte unter dem Titel „Alois und Eurydike“ als hinreißend schräges Mini-Musical mit Humor, Augenzwinkern – sowie einem durchaus feministischen Ansatz. Denn Alois ist ein ziemlich schlechter, begriffsstutziger Dichter. Eurydike hat in der Beziehung die Hosen an.

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