Sara Ostertag macht so ein "Teata" – zunächst im Schauspielhaus

Sara Ostertag hat das TAG in der Gumpendorfer Straße bereits übernommen – und gestaltet es mit ihrem Team zum „Teata“ um. Doch das braucht viel Zeit. Und so startet die Regisseurin quasi bei der Konkurrenz: Am 13. November bringt sie im Schauspielhaus „Das Ende ist nah“ von Amir Gudarzi zur Uraufführung. Anzumerken ist allerdings, dass Ostertag vom Schauspielhaus-Team verpflichtet wurde, als sie noch gar nicht zur Direktorin bestellt worden war. Und so gibt es eben eine Wiener Kooperation – wie vor zwei Jahren mit dem Kosmos Theater: Höchst erfolgreich hatte man 2023 „Die vielen Stimmen meines Bruders“ realisiert.
In der kommenden Saison beschäftigt sich die Kellerbühne in der Porzellangasse primär mit der Sprache und dem Sprechen. Den Auftakt macht am 17. Oktober die Uraufführung „Die Verhandlung der Träume“ von Mehdi Moradpour über ein Asylverfahren. Miriam Unterthiners „Mundtot“ gibt Sportlerinnen, die bisher ungehört blieben, eine Stimme (ab 15. 1.). Um die Verbalisierung von sexuellem Übergriff geht es in der Erstaufführung von Rebecca Watsons „Little Scratch“ (ab 18. 4.), und Sivan Ben Yishai lässt in „Nora oder Wie man das Herrenhaus kompostiert“ jene zu Wort kommen, die normalerweise stumm bleiben: die Dienstboten.
Matthias Riesenhuber, der kaufmännische Leiter, lobte die Wiener Kulturstadträtin für ihre Unterstützung durch den Steuerzahler. Sein Job wurde kürzlich von der Stadt ausgeschrieben. Mit dem Ende der Bewerbungsfrist lagen 21 Bewerbungen vor, davon waren 15 Männer (71%) und sechs Frauen (29%). Demnächst sollen die Hearings stattfinden. Mit einer Entscheidung sei, so das Kulturamt auf Nachfrage, zeitnah zu rechnen. Riesenhuber hat sich für eine weitere Periode beworben.
Er gab in der Pressekonferenz am 10. Juni zwar keine Auslastungszahl bekannt, nannte aber knapp 22.000 Zuschauerinnen und Zuschauer im Jahr 2024. Rund 167.000 Euro seien über die Kartenverkäufe eingenommen worden. Das macht im Durchschnitt pro ausgegebenem Ticket 7,60 Euro. Eine Normalpreiskarte kostet zum Beispiel für die aktuelle Produktion "Juices" 24 Euro.
Zum Vergleich: Der Rabenhof - etwas größer als das Schauspielhaus, aber schlechter dotiert - wurde in der vergangenen Saison von knapp 70.000 Menschen besucht, die Auslastung betrug laut Direktor Thomas Gratzer über 88 Prozent.
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