Salzburger Festspiele bei den Musiktheaterpreisen ausgezeichnet

Von Susanne Zobl
Die Clowns konnten am Mittwoch pausieren. Denn im Zirkuszelt Roncalli, das derzeit der Produktion „Cagliostro“ als Bühne dient, wurden die 13. Österreichischen Musiktheaterpreise verliehen. Zum zweiten Mal in Folge siegten die Salzburger Festspiele in zentralen Kategorien. „Der Idiot“ von Mieczysław Weinberg (Regie: Krzysztof Warlikowski. Dirigat: Mirga Gražinytė-Tyla) wurde zur besten Opernproduktion gekürt. Titeldarsteller Bogdan Volkov war als bester Sänger nominiert.
Intendant Markus Hinterhäuser nahm den Preis entgegen und erinnerte an den Komponisten, der als polnischer Jude, der aus seiner Heimat vor den Nazis in den Stalinismus emigrierte, „paradigmatisch für die Katastrophen des 20. Jahrhunderts“ stand. Von der Botschaft des Stücks, nämlich Empathie, leitete Hinterhäuser zur Gegenwart über. Dabei gab er zu bedenken, wie es möglich sein könne, dass ein Orchester aus München und sein israelischer Dirigent Lahav Shani von einem Festival ausgeladen werden. Er nahm zudem den Preis für Lisette Oropesa (beste weibliche Hauptrolle) für ihre Ophelia in Ambroise Thomas’ „Hamlet“ entgegen.
Staatsoperndirektor Bogdan Roščić übernahm den Preis für Holly Flack (beste weibliche Nebenrolle) als Molly in „Animal Farm“. Die besten Sänger kamen auch aus seinem Haus. Georg Nigl wurde für die beste männliche Hauptrolle (Nektrotzar in Ligetis „Le Grand Macabre“) ausgezeichnet, Michael Laurenz für die beste männliche Nebenrolle (David in Wagners „Meistersingern“).
Aus dem Theater an der Wien kam die beste Operettenproduktion, Bernsteins „Candide“. Lydia Steier wurde für ihre Regie ausgezeichnet. „Lass uns die Welt vergessen“ (Volksoper) wurde als beste Uraufführung gewürdigt. Der „Rabenhof“ reüssierte mit „Luziwuzi“ als bester Off-Produktion. Jaye Simmons und Matteo Ivan Rašić siegten in der Kategorie Nachwuchs.
Als bestes Orchester wurde das Klangforum Wien geehrt. Den Preis für das Lebenswerk erkannte die Jury Giacomo Aragall und Ferruccio Furlanetto zu. Tobias Moretti wurde mit einem Sonderpreis geehrt, Michael Schade für seine Barocktage im Stift Melk. Und „der große Preis der Jury“ ging an Cecilia Bartoli.
Kommentare