
© APA/ALESSANDRO DI MEO
Eine Feierstunde für Verdi und die Festspiele
Kritik: Riccardo Muti dirigierte das Konzert der Wiener Philharmoniker zu Mariä Himmelfahrt.
08/16/2013, 04:22 PM
Riccardo Muti, dem großen Neapolitaner, war es wieder einmal vorbehalten, das Konzert der Wiener Philharmoniker zu Mariä Himmelfahrt zu dirigieren. Diesmal stand die „Messa da Requiem“ von Giuseppe Verdi im Großen Festspielhaus auf dem Programm – eine adäquate Würdigung des Jahresregenten.
Im Vorjahr hatten die Festspiele sogar mit dieser einst für den italienischen Dichter Alessandro Manzoni verfassten Totenmesse geendet. Daniel Barenboim stand da am Pult des Orchesters der Mailänder Scala. Die Interpretation von Muti mit den Wienern geriet völlig anders, wenn auch nicht weniger eindrucksvoll: Extrem elegant und kultiviert, ästhetisch und klanglich ausgefeilt, weniger forsch und dramatisch, dennoch mächtig in den Chorpassagen (exzellent wieder der Staatsopernchor, der bisher bei den Festspielen auf Topniveau singt), enorm berührend in den zarten Momenten, in denen Muti großen Wert auf feinste Pianissimi legte. Das ihn so sehr verehrende Orchester folgte ihm geradezu ideal, nach einer Anlaufphase hörte man die Solisten im akustisch schwierigen Haus auch besser.
Krassimira Stoyanova bezauberte mit ihrem klaren Sopran, Elina Garanča, die auch schon bei Barenboim gesungen hatte, ließ ihren kraftvollen, warmen Mezzo prachtvoll fließen, Piotr Beczala sang seinen Part schön, aber eher wie ein Opern-Potpurri. Und Dmitry Belosselskiy, der am wenigsten bekannte Sänger, war der Beste: mit seinem sonoren, ausdrucksstarken Bass traf er den Requiem-Ton ideal.
Das Publikum war tief ergriffen und applaudierte besonders lange.
KURIER-Wertung: ***** von *****
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