Der französische Regisseur Cyril Teste hat das Drama rund um die titelgebende Prinzessin in der heutigen Zeit (man trägt Smoking, Uniform oder Abendkleid) verortet; es gibt wieder einmal die scheinbar unvermeidlichen Live-Kameras. Salome ist gedoppelt; der Schleiertanz findet nur am Rande statt. Das stört nicht, bringt aber auch nicht allzu viel.
Musikalisch ist Philippe Jordan der Herr im Haus, der mit dem sehr guten Orchester für Dramatik, aber auch viele Nuancen sorgt. Malin Byström singt die Titelpartie souverän, Gerhard Siegel ist ein exzellenter Herodes. Als Jochanaan kam der sonst so wunderbare Wolfgang Koch bei der Premiere vokal nicht ganz zur Geltung; als Herodias führt Michaela Schuster ein solides Ensemble an. Und: Diese Salome duftet. Denn für den Schleiertanz sprüht der Parfum-Papst Francis Kurkdijan das Haus mit seinen Düften ein. Ein paar Buhs und ein paar Bravos für die Regie, sonst freundlicher Applaus für alle.
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