Saisonauftakt in Berliner Theatern: Mit Worten als Waffe

Mit einem Eiffelturm aus Sesseln: die "Exil"-Dramatisierung für das Berliner Ensemble
Luk Perceval gelingt eine exzellente Dramatisierung von Lion Feuchtwangers „Exil“, die Schaubühne thematisiert den Krieg

Nicht alle taugen zum Helden: Schon das ferne Kriegsgrollen lässt sie panisch werden. Statt an die Front zu ziehen, fliehen sie – etwa nach Berlin. Aber sie kämpfen mit ihren Mitteln. Und sei es das Schauspiel. Welche Wucht das haben kann, beweisen Stas Zhyrkov und Pavlo Arie mit ihrer beklemmenden Stückentwicklung „Sich waffnend gegen eine See von Plagen“, die an der Schaubühne zur Uraufführung gelangte.

Der Titel ist ein Zitat aus Shakespeares „Hamlet“. Zhyrkov wollte das Stück im Februar an seinem Left Bank Theatre in Kiew inszenieren, aber dann begann der Krieg.

Das Bühnenbild in der Spielstätte Globe, einer Arena, wirkt recht nüchtern: Jan Pappelbaum hat Arbeitstische mit Leuchten, veraltetem Equipment und einem Haufen Filmrollen in Orange (ein Verweis auf die unblutige „Orangene Revolution“ 2004) aneinandergereiht. Dahinter eine große Projektionsfläche.

 

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