Das erste Wochenende des diesjährigen Festivals übererfüllte bei strahlendem Sonnenschein alle Erwartungen. Zum Auftakt präsentierte Zeno Stanek das noch recht junge Ensemble Divinerinnen, also die göttlichen Wienerinnen, rund um Kontragitarristin Erna Ströbitzer: Die sieben Musikerinnen setzten ein selbstbewusstes Statement und ärgerten sich über frauenverachtende Titel (wie „Trutscherl-Tanz“); ihr Repertoire besteht aber doch dominant aus Kompositionen von Männern – von Franz Gruber und Rudolf Staller bis Roland Neuwirth und Manfred Kammerhofer.
Vor nun 17 Jahren rief der Zweitwohnsitz-Litschauer Stanek, Verleger und Regisseur, das Festival ins Leben – nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu „wean hean“, das es seit 2000 gibt. Längst ist der Schrammel.Klang ein riesiges Fest – auch für die Bevölkerung. Ohne die gut 250 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen sei es nicht zu stemmen, sagt Stanek. Lokal geprägt ist daher auch das gastronomische Angebot – inklusive mit „Kellergatsch“ gefüllten „Mangerln“ (komprimierte Salzstangerln).
Am Wochenende hörte man u. a. die Wiener Brut, Kabane 13 samt dem fabulierenden Schelm Christian Tesak, Agnes Palmisano und so weiter. Stanek setzte auch einen begeistert beklatschten Klezmer-Schwerpunkt, zu mitternächtlicher Stunde endete der Klangrausch in weinseliger Heurigen-Stimmung. Auch Talente waren zu entdecken, etwa woschdog und Kopf oder Zahel. Am kommenden Wochenende (14. bis 16. 7.) folgen u. a. die Neuklangschrammeln und das Vorstadtkollektiv.
Im August dann gibt es wieder den kunterbunten Theaterreigen „Hin & weg“ (11. bis 20. August unter den Themen Shakespeare und Dummheit). Und Stanek denkt bereits über ein drittes Festival nach – rund um Silvester. Aber nicht vor 2024.
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