Die Resilienz der sich selbst gehörenden Frau

Die Resilienz der sich selbst gehörenden Frau
Rotraud A. Perner zieht anlässlich ihres 80. Geburtstages Bilanz.

Seit Jahrzehnten ist sie engagierte Teilnehmerin des gesellschaftlichen Diskurses in Österreich – als Psychologin/Psychotherapeutin, Juristin und evangelische Theologin (Pfarrerin). Zu ihrem 80. Geburtstag hat Rotraud A. Perner nun eine Autobiografie – ein „Vermächtnis“ nennt sie es – unter dem Titel „Niemandsweib“ vorgelegt. Den Titel hat sie einem Paracelsus-Zitat entnommen, welches sie in der deutschen Übersetzung gendert: „Niemandes Eigentum sei frau, wenn sie sich selbst gehören kann.“

Darin steckt bereits viel vom Anspruch und Selbstverständnis Perners, welche sich – wenngleich sozialistisch sozialisiert – jeder ideologischen Ein- oder Zuordnung entzieht. Folgerichtig sieht sie das „Allein – übrig – bleiben“ als „eine schmerzhafte, aber letztlich stärkende Lebenserfahrung“.

Ausführlich und anekdotenreich beschreibt Perner ihr Leben mit und unter den Achtundsechzigern sowie die Kreisky-Jahre. Bezeichnendes Detail: Perners Lob für die Lebensschutz-Organisation „Aktion Leben“.

Ein Schlüsselbegriff für Rotraud Perner: „Resilienz“ – die „Freiheit, sich aus den eigenen (und damit auch aus den fremd-induzierten) Erwartungen zu lösen“. Solche Resilienz hat sich die Autorin in ihrem bewegten Leben wohl hart erworben.

Die Resilienz der sich selbst gehörenden Frau

Rotraud A. Perner: „Niemandsweib“, Ibera, 256 Seiten, 27 Euro

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