Es geht um zwei höchst unterschiedliche Freunde, die von einer Motorradtour vom Waldviertel nach Dakar träumen. Aber mit der Erkenntnis: „Dakaa is ned ums Eck.“
Das kurze Polit-Gastspiel 2016 mit Düringers Partei-Gründung „Jede Stimme G!LT“ ist abgehakt: „Das war ein Kunstprojekt und ein einmaliges Ereignis. Ich wollte einmal in der Wahlzelle ein gutes Gefühl haben. Ich habe wirklich ,Meine Stimme gilt’ angekreuzt.“
Seine Vergangenheit u. a. mit dem Solo „Hinterholzacht“ (1994), „Superbolic“ (1995) und „Die Benzinbrüder“ (1997) und die „Benzinbrüder-Show“ (1999) in der zweimal ausverkauften Wiener Stadthalle punziert ihn vor allem als Kabarettisten.
„Kleinkunst ist okay“, kontert Düringer. „Das ist eine relativ g’rade G’schicht. Aber eine Rückkehr zum Kabarett oder zu irgendwas gibt’s bei mir nicht, weil ich mich ständig weiterentwickle und immer etwas anderes mache.“
Um dem Bild, das die Menschen von ihm haben, nur nicht zu entsprechen und sich selber dabei nicht zu verlieren. So sagt er: „Ob Autonarr oder Benzinbruder, was ich gar nicht bin: Das Bild, das ihr von mir im Kopf habt, ist schön. Aber ich bin immer noch ich.“ Um Zuschauerzahlen oder Quoten gehe es ihm längst nicht mehr: „Das hat auf mein Leben und Wohlbefinden null Einfluss.“
Denn letztlich habe ihm der große kommerzielle Erfolg geschadet: „Ich bin irgendwann einmal draufgekommen, dass der Schlüssel für mein Wesen wäre: ein guter Schauspieler aber dabei nicht prominent zu sein.“
Weil das eine Illusion bleibt, sei er in seiner Karriere immer wieder bewusst abgebogen. Auch was es bei „Africa Twinis“ zu sehen gibt, „ist ein Mensch, der auf der Bühne steht und spricht. Mehr nicht.“
Es geht dabei nicht ums Sehen, sondern primär ums Hören. So hat er das Stück für sich selbst zu Hause als Hörspiel produziert: „Ich spiele auf der Bühne mein Hörspiel. Vier Figuren – nur über die Stimme.“
Düringer war dabei in Wolfgang Murnbergers Kinofilm „Das ewige Leben“ (2015) und hatte zuletzt in „Cops“ (2018) eine kleinere aber intensive Vater-Rolle.
Er selber will nach der Sitcom „MA 2412“ kein Film-Projekt mehr realisieren, bei dem man „von Subvention und tausend anderen Dingen abhängig“ ist: „Außerdem sind zum Beispiel die Netflix-Serien wie ,Criminal’ so großartig gemacht. Das können wir gar nicht. Das kann hierzulande niemand. Soll ich da noch sagen: Jetzt muss ich auch?“
Und gibt es Rollenangebote an den Schauspieler?
„Nein“, sagt Düringer, den Lukas Resetarits einmal „eine Granate vom Spielerischen her“ nannte.
„Mich fragt keiner, ob ich mitspiele. Aber das ist egal. Stehe ich halt auf der Bühne. Spielen ist spielen, egal in welchem Kontext.“
Die Leidenschaft Motorrad begleitet Düringer seit seinem 12. Lebensjahr – und weiterhin. Er hat zwar seine Sammlung von 45 Motorrädern verkauft und derzeit nur noch fünf Maschinen: „Das reicht.“ Aber dazu kam eine Honda „Afrika Twin“: „Das ist die letzte. Ich werde mir nie mehr ein anderes Motorrad kaufen. Und diese Maschine wird mich überleben, außer ich fahr sie irgendwo in Fetzen.“
Wo man Düringer auf freier Wildbahn als gar nicht so Wilder auf der Maschin’ begegnen kann? Keinesfalls am Mainstream der Biker.
„Ich überquere in Tulln, Krems oder Melk die Donau, dann geht’s nach Norden: Wald-, Wein-, Mühlviertel, Tschechien. Motorrad-Wandern mit einem 80er irgendwo auf den Nebenstraßen.“
Sein Ansatz: „Losfahren und ein Film beginnt. Den schau ich mir an. Inhaliere Landschaft und Gerüche.“
Und erinnert am Ende noch einmal daran: „Substraktion war der Schlüssel zu meinem persönlichen Wohlbefinden.“ Auf seinem Lebensweg gelte eine Prämisse: „Wenn ich es schaffe, mit möglichst wenig das höchste Maß an Zufriedenheit zu erreichen, bin ich der Gewinner.“
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