Robert Bernardis: Ein Held, den man nicht vergessen sollte

Bernardis (Julian Sharp) wird zur Hinrichtung gebracht.
ORF-Doku widmet sich im Rahmen von "Menschen & Mächte" einem "vergessenen Held", dem militärischen Widerstandskämpfer Robert Bernardis.

ORF2 zeigt eine Doku über Robert – einen (fast) vergessenen Widerstandskämpfer. Im Rahmen des Gedenkjahres 2018 widmet sich „Menschen & Mächte“ (Mittwoch, 12. .9., 22.30, ORF2) einem Menschen, der in Österreich beinahe vergessen ist, aber ein wichtiger militärischer Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg war: Robert Bernardis. Die Doku von Martin Betz und Helmut Wimmer nähert sich dessen Schicksal mit teils neuem Material.

Seine Lebensgeschichte ist keine lineare Widerstandsbiografie: Erst der Russlandfeldzug wird für den österreichischen NS-Generalstabsoffizier zum persönlichen Wendepunkt. Hitlers menschenverachtende Kriegsführung und Gräueltaten durch SS und Wehrmacht führen zum Umdenken. Der gebürtige Innsbrucker involviert sich in die Planung des Attentats auf Adolf Hitler unter der Führung Graf Stauffenbergs.

Der Ausgang ist bekannt: Hitler überlebte und Bernardis wurde 1944 wie alle andere Beteiligten hingerichtet. Frau und Kinder wurden getrennt und in Lager geschickt.

Robert Bernardis: Ein Held, den man nicht vergessen sollte

Robert Bernardis, ein vergessener Held

Für ORF-Zeitgeschichte-Chef Andreas Novak ist die Doku ein weiterer Beitrag dafür, den ORF zum Ort der Erinnerung zu entwickeln. „Es ist überhaupt so, dass über die militärischen Widerstandskämpfer viel zu wenig bekannt ist“, betont Novak. „Das Problem dabei ist ja, dass in Wahrheit Hitler in gewisser Weise mental gesiegt hat, weil manche Wehrmachtsoffiziere und Waffen-SSler dann im österreichischen Bundesheer die nationalsozialistischen Prinzipien der Eidtreue nach dem 2. Weltkrieg weitergelebt haben.“ Das und das österreichische Verdrängen machten Bernardis Frau und Kinder, die um ihre Existenz kämpfen mussten, erneut zu Opfern.

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