Richard Ashcroft: "Natural Rebel"

Richard Ashcroft: "Natural Rebel"
Das neue Album von Richard Ashcroft ist zu "sweet", zu egal und nicht "bitter" genug.

Richard Ashcroft ist mit seinem neuen, fünften Soloalbum endlich dort angekommen, wo er seit Jahren hinsteuert: im Mainstream. Der ehemalige Frontmann der britischen Band The Verve, die der Welt Ende der Neunzigerjahre mit „Bitter Sweet Symphony“ und „The Drugs Don't Work“ sowie dem dazugehörigen Album „Urban Hymns“ zeitlos schöne Songs schenkte, liefert mit „Natural Rebel“ glattpolierte Stangenware fürs Formatradio. Unaufgeregt sind die Gitarren, soulig die Rhythmusabteilung, lieblich die Melodien und egal die Texte. Die Tom-Petty-Werdung des Richard Ashcroft ist vollzogen. Soll heißen: Seine zehn neuen Lieder eignen sich für lange Autofahrten und Tätigkeiten im Haushalt: Songs, die nicht weiter ungut auffallen. Nichts rumpelt, nichts reibt. Und so schunkelt einen Ashcroft mit seiner unverkennbaren, ins Ohr gehenden Stimme durch die „Streets of Amsterdam“ – und in die wohlige Gleichgültigkeit. Zu „sweet“, zu egal und nicht „bitter“ genug.

 

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