Rekordeinbruch: Filmstudios hoffen auf China
Auch die "Teenage Mutant Ninja Turtles" können den Sommer nicht retten.
Zwar sorgten die wiederauferstandenen Schildkröten gemeinsam mit den "Guardians of the Galaxy" für überaus starke Einnahmen an den US-Kinokassen im August. Aber dennoch wird der Kinosommer einen Negativrekord aufstellen: Die Einnahmen von Mai bis Anfang September werden gegenüber dem Vorjahr um insgesamt rund 15 Prozent zurückgehen, meldet der Hollywood Reporter. Dies sei der stärkste Einbruch an den Kinokassen seit zumindest 30 Jahren.
650 Millionen weniger
Bisher (Anfang Mai bis 17. August) wurden um 650 Millionen Dollar weniger eingenommen als im selben Zeitraum 2013. Erstmals seit 2001 wird kein einziger Film in den USA mehr als 300 Millionen Dollar erzielen. Dennoch gibt der August Anlass zur Hoffnung: In diesem Monat wurden bisher 17 Prozent mehr eingenommen als im August 2013. "Wir sind in einem tiefen Loch, das jetzt nicht mehr ganz so tief ist", zitiert das Branchenmedium einen Studiomitarbeiter.
Der insgesamt aber schwächelnde Heim-Markt wird in Hollywood langsam Anlass einer Neuorientierung. Denn die (aus US-Sicht) internationalen Ticketverkäufe bleiben stark. Und so orientieren sich Neuproduktionen zunehmend an jenem Land, dessen Kinomarkt 2020 größer sein soll als jener der USA: China.
Das Land werde bald "nicht nur der größte Markt" werden, sondern auch bestimmen, welche Filme "gemacht werden können und gemacht werden", sagte ein US-Filmproduzent kürzlich zur Financial Times. Immerhin wuchsen die Kinoeinnahmen dort um 33 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar – im ersten Quartal. Und seit 2012 sind in China mehr Kinosäle neu eröffnet worden, als es in ganz Frankreich gibt. Die Gesamzahl stieg von 13.185 auf 22.000.
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