Überdosis im Gefängnis: R. Kelly wurde ins Krankenhaus gebracht

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Der Sänger verbüßt eine Haftstrafe wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern. Seine Anwälte fordern nun Hausarrest statt Gefängnis.

Zusammenfassung

  • R. Kelly wurde nach einer mutmaßlichen Medikamenten-Überdosis im Gefängnis ins Krankenhaus eingeliefert.
  • Seine Anwälte fordern Hausarrest wegen angeblicher Übermedikation und Bedrohungen durch Justizbeamte.
  • Die Staatsanwaltschaft lehnt den Antrag ab und verweist auf Kellys schwere Verbrechen und Verurteilungen.

Der inhaftierte US-R&B-Sänger R. Kelly ist nach einer mutmaßlichen Medikamenten-Überdosis im Gefängnis in North Carolina in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Das berichtete unter anderem der britische Guardian. Der 58-Jährige klagte nach Angaben seiner Anwälte über Schwindel, Sehstörungen und Bewusstlosigkeit, nachdem er vom Gefängnispersonal ein Medikament erhalten hatte. Er wurde ins Duke University Hospital eingeliefert und blieb zwei Tage unter Beobachtung.

Laut Verteidigung war dies nicht der erste kritische Vorfall: Kelly soll bereits zuvor unter körperlichen Beschwerden gelitten haben. Seine Anwälte vermuten eine vorsätzliche Übermedikation durch Gefängnismitarbeiter. Zudem steht der Vorwurf im Raum, dass drei Justizbeamte einen Angriff durch Mitinsassen gegen Kelly geplant haben sollen.

Antrag auf Hausarrest nach möglicher Vergiftungsattacke

Die Anwälte von R. Kelly fordern aufgrund des Vorfalls die Verlegung in Hausarrest. In einem Eilantrag führen sie Sicherheitsbedenken und die mögliche Gefährdung seines Lebens an. Angeblich soll sogar ein Gefängnisbeamter im Rettungswagen gesagt haben: „Das wird eine neue Büchse der Pandora öffnen“ (im Original "..can of worms", Anm.) – ein Hinweis auf das mögliche Ausmaß des Skandals.

Die Staatsanwaltschaft lehnte den Antrag entschieden ab und betonte, dass Kelly keine Reue zeige. Sie verweist auf die Schwere seiner Taten: R. Kelly wurde 2021 wegen Sexhandel, Erpressung und Kindesmissbrauch zu 30 Jahren Haft verurteilt, 2022 kamen weitere 20 Jahre wegen der Produktion von Kinderpornografie hinzu – allerdings werden beide Strafen gleichzeitig verbüßt.

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