„Minx“ basiert lose auf der Gründung von „Playgirl“ im Jahr 1973 und spielt im Umfeld der kalifornischen Porno-Industrie vor Erfindung des Internets. Die hochgeschlossene Jung-Feministin Joyce Prigger möchte ein feministisches Kampfmagazin mit dem strengen Titel „Das Matriarchat Erwacht!“ gründen, stößt aber bei den alten Herren in der Verleger-Szene auf taube Ohren. Einzig ein gewisser Doug Renetti, Herausgeber von pornografischen Zeitschriften mit so vielversprechenden Titeln wie „Milky Moms“, zeigt Interesse. Während Joyce noch empört nach Luft ringt, hat Doug bereits einen Business-Plan entworfen: Eine Zeitschrift mit feministischen Anliegen, gespickt mit nackten Poster-Boys.
Idee und Stoffentwicklung zu „Minx“ stammen von Ellen Rapoport, die als Executive Producer Komödienspezialist Paul Feig, Regisseur von „Brautalarm“, an Bord geholt hat.
Kurz gesagt: „Minx“ funktioniert blendend als Buddy-Comedy, in der vor allem der charismatische Jake Johnson („New Girl“) als Doug die coolste Karte gezogen hat. Er und Joyce ergeben ein schlagfertiges Screwball-Doppel, unterstützt von einem charismatisch-queeren Ensemble aus dem Porno-Umfeld.
Ophelia Lovibond als Joyce muss anfänglich noch von einer Ohnmacht in die andere fallen, ehe ihr die eigene Schwester – eine brave Hausfrau mit Kindern – auf die erotischen Sprünge hilft.
Es folgen lustige Begegnungen mit konservativen Politikerinnen, übergriffigen Investoren und melancholischen Mobstern. Und heute kaum noch vorstellbar: Es galt damals als Skandal, für unverheiratete(!) Frauen die Anti-Baby-Pille zu fordern.
Insofern erinnert „Minx“ trotz seines hohen Unterhaltungswerts auch sehr deutlich daran, wie dringlich feministischen Anliegen waren – und immer noch sind.
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