Nach Stefanie Reinsperger und Manuel Rubey sind es nun Christoph Luser und Salka Weber, die als ungleiches Ermittlerpaar einen Mordfall zu lösen haben. In „Dunkle Wasser“ (TV-Ausstrahlung 2024 in ORF1) wird die Leiche eines 17-jährigen Mädchens aus dem Mattsee gefischt. Das ruft Chefinspektor Dorner – zerquält gespielt von Christoph Luser – auf den Plan.
Dorner stammt selbst aus der kleinen Dorfgemeinschaft und ist mit allen Beteiligten privat verstrickt. Das erschwert seine Arbeit enorm. Zudem ist er psychisch stark angegriffen, weil sich seine frühere Partnerin (und Geliebte?) umgebracht hat. Um ihn zu stabilisieren, wird ihm eine Kollegin namens Alex Fink – erfrischend frech gespielt von Salka Weber – zur Seite gestellt: Dorner ist zutiefst genervt, dass er seinen Männergrant mit einer jungen Frau teilen muss, noch dazu eine, die ihn mit ihren (digitalen) Fähigkeiten schnell in die Tasche steckt.
Gleich von Beginn an legen die Riahis ein zügiges Erzähltempo vor und bestechen durch gewitzte, dramaturgische Einfälle. So watscheln beim Gespräch mit dem Urli-Opa, den die Ermittler zum Mordfall befragen, plötzlich Gänse durchs Wohnzimmer und bieten dem Alten eine willkommene Ablenkung von unliebsamen Fragen. Auch strahlt die Schönheit des Salzburger Landes im grellen Sonnenlicht, nimmt sich aber im Schatten der düsteren Ereignisse scharf und kalt aus. Gesellschaftlich brisante Themen wie Alltagsrassismus, Femizide und Nazi-Vergangenheit sorgen für einen (manchmal allzu) reißenden Erzählfluss.
„Dunkle Wasser“ bleibt nicht die einzige ORF-Premiere auf der Diagonale. Für das Wochenende ist der zweiten Tiroler Landkrimi von Mirjam Unger, „Der Tote in der Schlucht“, angekündigt; einen weiteren Mordfall gibt es in der ORF-Mystery-Serie „Schnee“ von Catalina Molina und Esther Rauch zu lösen.
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