Olga Bezsmertna will "auf die Stimme hören"

Olga Bezsmertna singt im Gläsernen Saal auch russische Lieder
Die Sopranistin stellt sich im Musikverein als Liedsängerin vor.

Seit 2012 ist sie im Ensemble der Wiener Staatsoper, wo sie in zahlreichen Partien aufhorchen ließ. Am Montag gibt Olga Bezsmertna im Gläsernen Saal des Musikvereins einen Liederabend. Auf dem Programm stehen Werke von Brahms, Schumann, Tschaikowsky und Rachmaninow. Für die in der Ukraine geborene Sopranistin ist das „eine besondere Herausforderung“. Denn: „In der Oper hat man Kollegen, ein Orchester, einen Dirigenten, ein Bühnenbild. Beim Liederabend sind es nur mein Pianist Manuel Lange und ich, die das Publikum hoffentlich verzaubern werden.“

Regie als Leidenschaft

Wie aber ist die Mutter einer inzwischen viereinhalbjährigen Tochter („Sie singt jetzt schon die Königin der Nacht.“) zum Gesang gekommen? Bezsmertna lachend: „Unfreiwillig. Ich wollte eigentlich Regisseurin werden, aber ich habe im Chor gesungen, und meine Lehrerin meinte: ,Nichts da! Vergiss die Regie, du wirst singen!‘.“

Das Ergebnis: Die Sopranistin ließ sich ausbilden, gewann mehrere Wettbewerbe und kam „zu meinem Glück“ an die Wiener Staatsoper.

Am Ring ist Bezsmertna in größeren, aber auch kleineren Partien zu hören. „Das ist eine sehr gute Schule für die Stimme. Aber natürlich träume ich davon, eines Tages eine ,Tosca‘, eine ,Ariadne‘’ zu singen. Puccini, Strauss und selbstverständlich Mozart sind echte Giganten.“

Als nächstes Projekt aber steht Verdi an. „Nach meinem Liederabend singe ich in Limoges und in Reims meine erste Leonora aus dem ,Trovatore‘. Ich werde diese Partie eher lyrisch anlegen. Und es ist auch ein guter Test, um zu sehen, wohin meine Stimme in Zukunft so gehen will.“

Denn: „Man muss immer auf seine Stimme hören. Mit Gewalt etwas erzwingen zu wollen, das geht gar nicht, das liegt mir auch nicht.“www.musikverein.at

Olga Bezsmertna studierte Gesang in Kiew, gewann diverse Wettbewerbe. Ihr Repertoire umfasst z. B. die Gräfin (Nozze di Figaro), Pamina (Zauberflöte), Elvira (Don Giovanni), Fiordiligi (Così), Micaela (Carmen), Marguerite (Faust), Nedda (I Pagliacci), Tatjana (Eugen Onegin), Jolanthe (Iolanta).

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