Nachzublättern ist das nun auch in einem Bildband namens „NYC Storefronts“ (Prestel), in dem 200 Arbeiten der US-amerikanischen Künstlers abgedruckt sind. Die Idee dazu kam Holland während des Corona-Höhepunktes: Er begann Schaufenster und Fassaden von Geschäften in der Nähe seiner Wohnung in Manhattan zu zeichnen. Diese Arbeit sei auch eine Art Medizin für die Seele gewesen, wie er im KURIER-Gespräch sagt. „In einer Zeit, in der ich aufgrund des Lockdowns viele Stunden zu Hause verbringen musste, spendeten mir diese Zeichnungen Trost.“
Joel Holland wollte die Bilder so einfach wie möglich halten und benutze dafür hauptsächlich die Buntstifte seiner Kinder, wie er sagt. In Sachen Farbpalette sei man da natürlich etwas eingeschränkt, aber „mit ein bisschen Improvisation bekommt man das schon ganz gut hin.“
Das Ergebnis liegt nun in Form eines Buches vor, in dem insgesamt 225 Zeichnungen abgebildet sind. Gezeichnet hat Holland aber wesentlich mehr. Es seien sicherlich über 300 Arbeiten, sagt er. Dafür sei er viel herumspaziert, aber auch mit dem Bus gefahren. „Ich habe Orte besucht, die mir persönlich am Herzen liegen, wie zum Beispiel der Schuster, der Fleischer ums Eck. Ich habe dann einfach angefangen, diese Geschäfte zu porträtieren und auf meinem Instagram-Account zu präsentieren. Ich bekam sofort viel Zustimmung. Die Sache war auch eine Möglichkeit, den Ladenbesitzern zu helfen, die teilweise stark unter der Corona-Einschränkungen gelitten haben.“ Seine Zeichnungen erzählen also immer auch eine Geschichte, handeln von den Menschen hinter der Fassade. Zu jedem der im Buch abgebildeten Läden gibt es dann auch eine Text (von Autor David Dodge) mit spannenden Informationen und Anekdoten.
Das Buch ist im Handel (und beim Verlag) so gut angekommen, dass demnächst eines über Londons schönste Läden veröffentlicht werden soll. Ebenfalls illustriert von Joel Holland.
INFOS: „NYC Storefronts: Die schönsten Läden in New York“. Von Joel Holland mit Texten von David Dodge. Prestel Verlag. S. 192. € 25,70
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