Neuer Direktor für das Wien Museum gesucht

Die Fassade des Wien Museum Karlsplatz mit dem Schriftzug.
Das Haus am Karlsplatz bekommt 2015 einen neuen Chef. Heute beginnt die Ausschreibung.

Neubau des Wien Museums, etwa am Gelände des Südbahn­hofes, oder Umbau am Karlsplatz? Das war jahrelang eine der wichtigsten kulturpolitischen Debatten in der Stadt Wien. Seit nun feststeht, dass der Standort erhalten bleibt, ist das Prozedere für die Zukunft voll im Laufen.

Heute, Samstag, wird die Position des Direktors des Museums am Karlsplatz international ausgeschrieben. Federführend dabei ist das Kuratorium der Museen der Stadt Wien unter der Leitung von Sepp Rieder. Gesucht wird eine Direktorin oder ein Direktor, der über mehrjährige Führungstätigkeit in einem Museum oder in einer vergleichbaren Institution verfügt. Voraussetzungen sind auch Erfahrungen mit Ausstellungen und Publikationen sowie exzellente Kenntnisse der internationalen Szene. Die Ausschreibung läuft zwei Monate. Die neue Chefin oder der neue Chef wird den Job am 1. Oktober 2015 antreten, der Vertrag soll vorerst auf fünf Jahre laufen. Bis Ende September 2015 ist noch Wolfgang Kos im Amt, der das Museum seit 2003 erfolgreich führt.

Warum jetzt ein Nachfolger gesucht wird, liegt daran, dass die Neue/der Neue bereits den Umbau am Karlsplatz betreuen soll und das Museum auch während der Zeit der Schließung in der Bauphase in der Stadt präsent halte. Innerhalb von vier bis fünf Jahren, so die Schätzung von Kos, könnte am Karlsplatz der Um- beziehungsweise Zubau fertiggestellt werden.

"Wolfgang Kos hat das Wien Museum in den vergangenen zehn Jahren neu positioniert und ins Zentrum der Wiener Kulturlandschaft gerückt", sagt Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny. "Dieser Weg soll von der neuen künstlerischen Leitung ins 21. Jahrhundert weitergeführt werden."

Architektenwettbewerb

Der nächste Schritt wird ein internationaler Architektenwettbewerb sein, die Ergebnisse dürften im Laufe des Jahres 2015 vorliegen. Denkbar sind sowohl neue unterirdische Räumlichkeiten als auch ein Solitärbau bzw. Zubau, der höher ist als das jetzige (denkmalgeschützte) Gebäude. Der amtierende Wien-Museum-Chef hatte sich zuletzt eine Verdoppelung der bisherigen Ausstellungsfläche auf 6000 Quadratmeter gewünscht und eine etwa 800 große Halle.

Die Baukosten sind noch nicht genau zu beziffern und abhängig vom Ergebnis des Wettbewerbes. Vergleichbare internationale Projekte belaufen sich aber etwa auf eine Summe zwischen 70 und 100 Millionen Euro.

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