Neu im ORF: Sutherland als Vater

Mein Gott, wo ist der alte Jack Bauer geblieben? Der coole Haudrauf, der weder durch Atombrennstäbe noch durch grimmige Terroristen oder folternde chinesische Geheimdienstler und schon gar nicht durch Frauen zu stoppen war? – Weg. Pensioniert nach der achten Staffel. Wir vermissen ihn sehr.
Die neue Serie mit US-Star Kiefer Sutherland – nach einem kurzen, künstlerisch wertvollen Sidestep zum Kinofilm (Lars von Triers „Melancholia“) – ist ungefähr so wie Thomas Gottschalks Vorabend-Talk: Ein ambitionierter Versuch, an alte Superhelden-Zeiten anzuknüpfen. „Touch“ heißt die Mysteryserie, die heute, Montag, auf ORFeins und ProSieben mit einem Piloten startet (21.50 Uhr). Eine etwas wirre Geschichte um Martin Bohm, einen Vater, der sich nach dem Tod seiner Frau bei den Angriffen von 9/11 um den elfjährigen Sohn kümmert.
Bohm (Sutherland) ist damit heillos überfordert, ist sein Sohn Jake (David Mazouz) doch ein ganz besonderes Kind: Er ist Autist und hat noch nie ein Wort gesprochen. Dafür ist Jake ein Zahlengenie.
13 Folgen

In seinen seitenlangen Kritzeleien mit Zahlenkolonnen steckt System, wie Sutherland bald entdeckt. Jake kann scheinbar unzusammenhängende Dinge miteinander verknüpfen und schicksalhafte Ereignisse voraussehen. Und Papa Martin muss – hier blitzt noch ein letztes Zipfelchen Jack Bauer durch – mit allen Mitteln versuchen, diese zu verhindern. Unterstützung erhält er dabei von einem Experten für Kinder mit außergewöhnlichen Begabungen, Professor DeWitt (Danny Glover).
Tim Kring, einer der renommiertesten US-Fernsehautoren und Schöpfer von "Heroes", hat Kiefer Sutherland die Serie auf den Leib geschrieben. Im Auftrag des Senders Fox schrieb er 13 Folgen für die erste Staffel, die – falls der Pilotfilm gut ankommt – am 25. März starten soll.
Der Hintergedanke: In den sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter soll die Kunde von der neuen Sutherland-Serie in den Wochen dazwischen die Runde machen und Neugierde auf mehr wecken. Auf Fox lockte der Pilot am 25. Jänner bereits knapp 12 Millionen Zuseher vor den Bildschirm.
Sutherland hofft auf den Erfolg von "Touch", ist sich aber nicht sicher: "Für mich ist es schon beängstigend, mit einer neuen Serie ins Fernsehen zurückzukehren. Noch dazu in einer Rolle, in der ich der Loser bin."
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