"Dass wir das geschafft haben!“: 20 Jahre Grafenegg mit vielen Stars
„Dass wir das geschafft haben!“, ruft Rudolf Buchbinder. Das, das ist der erste Auftritt eines der ganz, ganz großen Dirigentenstars in Grafenegg: 2026 (genau: am 6. September) wird Riccardo Muti erstmals in der niederösterreichischen Spielstätte am Pult stehen.
Die Freude (und ein bisschen vielleicht auch das Erstaunen) darüber, was in Grafenegg insgesamt geschafft wurde, ging aber am Mittwochvormittag bei einem Pressetermin wohl noch viel tiefer. Denn dabei präsentiert wurde die Jubiläumssaison: 2026 feiert Grafenegg sein 20-Jahr-Jubiläum als hochkarätiger Ort der klassischen Musik – und auch als Ort, an dem musikalische Exzellenz von morgen gefördert und Begegnungen ermöglicht werden.
Grafenegg 2026
Am 11. und 12. Juni 2026 hebt die 20. Freiluft-Saison in Grafenegg an – mit der Sommernachtsgala.
Auf dem Programm des Festivals stehen Auftritte von Solistinnen und Solisten wie Asmik Grigorian, Martha Argerich, Piotr Beczala, Gautier Capucon, Joyce DiDonato und vielen mehr. Zum Wolkenturm in Grafenegg kommen Weltklasse-Orchester wie die Wiener Philharmoniker und das Concertgebouw.
Tickets
gibt es ab 19. 11. für Inhaber der Grafenegg-Card. Am 10. Dezember startet der allgemeine Vorverkauf.
Info: grafenegg.com.
Buchbinder, von Anbeginn an Intendant in Grafenegg, äußerte „größte Dankbarkeit“, dass aus den „sehr mutigen Schritten“ zu Beginn in Grafenegg „ein so langer gemeinsamer Weg wurde“. Man hätte sich 2006 „nicht in den kühnsten Träumen erwartet, dass Grafenegg einer der bedeutendsten Kulturorte auch international wird“, sagte Buchbinder.
Auch NÖKU-Chef Paul Gessl zog eine sichtlich bewegte Bilanz und begab sich auf eine „sentimentale Reise“ durch die Grafenegg-Geschichte: Grafenegg sei als „Leitprojekt der Kulturentwicklung in Niederösterreich“ begründet worden, mit dem ambitionierten Ziel, etwas zu etablieren, das sich von Luzern, Salzburg und Bregenz unterscheidet – aber auf derselben Ebene mitspielt. 25 Millionen Euro wurden zu Beginn investiert, mit dem klaren Blick auf Open-Air-Konzerte gelang auch ein Angebot, das sich von jenem in der Musikstadt Wien unterscheidet. Am Beispiel Grafenegg sehe man, was „mit der Kraft der Kultur und der Musik möglich ist, wenn es den politischen Willen gibt“, sagt Gessl.
Hochkarätige Feier
Das alles will man 2026 feiern – und dabei beweisen, dass Grafenegg auch nach 20 Jahren noch wächst: Schließlich wird doch zum 20-Jahr-Jubiläum und in der letzten Saison Buchbinders als künstlerischer Leiter der Rudolf Buchbinder Saal eröffnet. „Das Tolle ist, dass er rechtzeitig fertig ist“, sagte Buchbinder mit einem Schmunzeln – er freute sich, dass er die Namenswidmung eines eigenen Konzertsaals „noch zu Lebzeiten“ erhält.
Dort wird auch eine der größten programmatischen Neuerungen des kommenden Jahres stattfinden – nämlich die neuen Nachmittagskonzerte am Samstag (15.30 Uhr), bei der auch das Angebotsspektrum in Grafenegg erweitert wird: Im neuen Saal können auch multimediale Projekte umgesetzt werden, das genaue Programm soll im März extra bekannt gegeben werden.
Weiters verspricht Buchbinder für den Sommer 2026 in Grafenegg „schöne Opernabende – Gott sei Dank ohne Regie“, etwa „Parsifal“-Highlights mit dem Bayreuther Festspielorchester oder eine seiner Lieblingsopern, Korngolds „Tote Stadt“, die leicht gekürzt wird, damit Zeit ist für eine „Pause und ein Glaserl Wein“, so Buchbinder, der aufpassen muss, dass er nicht „dauernd mitsingt“.
Nicht singen wird er jedenfalls, wenn Opernstar Asmik Grigorian auftritt (er habe geahnt, dass sie für ein Duett mit ihm absagen würde und daher gar nicht angefragt, sagte Buchbinder mit einem Lächeln). Die Liste der weiteren hochklassigen Auftretenden ist zu lang für eine lexikalische Aufzählung – Highlights sind etwa Olga Neuwirth als „Composer in Residence“, die auch bei Workshops dabei ist, oder natürlich auch die Sommernachtsgala, mit den Tonkünstlern, Angel Blue und Julia Hagen.
2026 sei auch ein „Sommer der Pianisten“, freut sich Pianist Buchbinder, der danach zum Grafenegg-Präsidenten wird und die künstlerische Leitung an Johannes Neubert übergibt.
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