Thorsten Sadowsky, Direktor des Museums der Moderne in Salzburg, beendet seine Tätigkeit ein Jahr vor Ablauf des Vertrages: Der 60-jährige Deutsche, geboren in Hamm, übernimmt mit Oktober die Position des wissenschaftlichen Vorstands und leitenden Direktors der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf. Mit dieser Aufgabe habe er eine Möglichkeit gesehen, noch einen letzten Akzent in seiner beruflichen Laufbahn setzen zu können, erklärte Sadowsky am Mittwoch, als er über seine vier Jahre in Salzburg Bilanz zog.
Er sei zuversichtlich, dass er ein wohlbestelltes Haus übergeben werde. Eine direkte Amtsübergabe wird es nicht geben: Die Bewerbungsfrist endet erst 4. September. Sorgen um das Haus müsse man sich aber nicht machen: Das Programm für das Jahr 2023 stehe fest, es sind 13 Ausstellungen geplant.
Unter Sadowsky, der auf Sabine Breitwieser (2013 bis 2018) gefolgt war, trat eine Phase der Beruhigung ein. Auch die Zahl der Besucher stieg wieder - auf deren 102.000 im Jahr 2019; an die Erfolge von Toni Stooss (2005 bis 2013) mit rund 130.000 Besuchern pro Jahr konnte er aber nicht anschließen. Und dann kam Corona: 2020 gab es lediglich 41.000, im Jahr darauf 54.000 Besucher. Für heuer rechnet Sadowsky mit insgesamt 80.000 Besuchern. Das sei "eine respektable Zahl", meinte Sadowsky.
Was dem Museum, das zudem das Rupertinum betreibt, fehlte, waren die sogenannten "Blockbuster" - abgesehen vielleicht von der Großausstellung "Fly Me to the Moon. 50 Jahre Mondlandung" im Jahr 2019: Das Programm des Museums der Moderne sei in den zurückliegenden Jahren konsequent auf Inklusion, Diversität und globalen Perspektivenwechsel ausgerichtet worden, wie Sadowsky erklärte.
In den Fokus gerückt wurden Themen wie Gewalt, Identität, Rassismus, Postkolonialismus, Urbanität und Tourismus. Sadowskys Bilanz fiel natürlich positiv aus: In den letzten Jahren sei es "gelungen, wesentliche Meilensteine auf dem Weg zu einem innovativen, erlebnisreichen, weltoffenen und vermittlungsstarken 'Kunstmuseum für alle' zu setzen".
Auf Tripadvisor schneidet das Museum der Moderne (3,5 von 5 Punkten) trotz der Lage auf dem Mönchsberg mit sensationellem Blick auf die Altstadt nicht wirklich gut ab - vor allem im Vergleich zum Haus der Natur (4,5 Punkten), ebenfalls einem Spezialmuseum.
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