Museen-Kuratorien: Tugendhat kritisiert Vorgangsweise der "türkisen Partie"

Kunsthistorikerin wurde für Leitung des Albertina-Kuratoriums angefragt, lehnte jedoch ab. Die Vorgangsweise von Edtstadler findet sie "merkwürdig".

Verwundert über die Aufregung, die ihre angebliche Bestellung als Kuratoriumsvorsitzende der Albertina erzeugt hat, zeigte sich die Kunsthistorikerin Daniela Hammer-Tugendhat am Donnerstag. Sie sei zwar dafür angefragt worden, habe die Aufgabe aber abgelehnt. Dass ÖVP-Ministerin Karoline Edtstadler quasi in letzter Sekunde noch Umbesetzungen vornahm, findet sie allerdings „sehr merkwürdig“.

Die Anfrage, ob sie die Nachfolge von Christian Konrad an der Spitze des Kuratoriums der Albertina antreten wolle, sei Dienstag dieser Woche von Staatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) gekommen, wie Hammer-Tugendhat gegenüber der APA festhielt. „Ich habe darüber nachgedacht und bin dann zu dem Entschluss gekommen, dass ich es nicht machen möchte. Den Vorsitz einer solchen Institution, bei der es stark um die Kontrolle von Bilanzen geht, möchte ich nicht machen“, betonte die Kunsthistorikern.

Ihren Entschluss habe sie dem Kabinettschef von Lunacek mitgeteilt. Umso verwunderter sei sie gewesen, als dann die E-Mail von der zu diesem Zeitpunkt noch für die Kulturagenden zuständigen Ministerin Edtstadler gekommen sei. Verständnis für die Vorgehensweise konnte Hammer-Tugendhat nicht aufbringen. „So etwas soll man nicht in Eile machen, das ist doch vollkommen unerklärlich“, sagte sie. Zweitens sei es aus ihrer Sicht „bemerkenswert“, dass die ÖVP Konrad in seiner Funktion nicht verlängerte. „Das zeigt, wie sich die ÖVP zu einer türkisen Partie verändert hat.“

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