Miniserie von David Schalko: "M - Eine Stadt sucht einen Mörder"

Miniserie von David Schalko: "M - Eine Stadt sucht einen Mörder"
Der Regisseur David Schalko dreht Remake von Fritz Langs „M“ in Wien. Mit Verena Altenberger, Lars Eidinger, Bela B und Moritz Bleibtreu.

Immer wieder wurde in den vergangenen Wochen von plötzlich auftauchenden wie ebenso schnell wieder verschwindenden, weil schmelzenden Schneehügeln berichtet. Gesichtet wurden in Wien auch Autos, die akribisch mit Schnee präpariert – wohl aus dem überdimensionalen Kühlhaus kommend – auf einem Anhänger zu den Dreharbeiten in der Wiener Innenstadt geliefert wurden.

Blöd aber auch, wenn das Drehbuch zu „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ ein „verschneites, tief winterliches Wien“ vorgibt, es aber zu Drehstart Mitte Jänner Plusgrade hat. Aber die Autorin Evi Romen und der Regisseur David Schalko („Altes Geld“, „Braunschlag“), die aus dem gleichnamigen Filmklassiker von Fritz Lang eine Miniserie machten, brauchten den Schnee unbedingt für die Geschichte. „Daher mussten wir ihn mühsam mit dem Lkw von irgendwelchen Bergen in die Stadt transportieren“, sagt David Schalko im KURIER-Gespräch.

Die Dreharbeiten zur Miniserie, die vom ORF gemeinsam mit RTL Crime und Superfilm koproduziert wird, dauern noch bis Mitte April. Zu sehen ist Schalkos jüngstes TV-Projekt Ende 2018 bzw. Anfang 2019 in ORFeins . Im Fokus steht dabei die Jagd auf einen Kindermörder, der die titelgebende Stadt in Atem hält.

Miniserie von David Schalko: "M - Eine Stadt sucht einen Mörder"

Dunkle Zeiten

„Mit den bisherigen Drehtagen bin ich sehr zufrieden. Der Weg dorthin war aber steinig“, beschreibt David Schalko die Rahmenbedingungen. Das Herausfordernde seien vor allem die vielen Szenenbilder, die in so einer kurzen Drehzeit schwer herzustellen sind. „Wir drehen eine Miniserie mit sechs Folgen zu jeweils 50 Minuten und haben dafür das gleiche Zeitrepertoire wie für einen ,Tatort’“. Verantwortlich dafür sei das Budget, das der Regisseur mit „zu wenig“ umschreibt. Genaue Zahlen will er aber keine nennen.

Schalko transferiert Langs Schwarz-Weiß-Klassiker in das heutige Wien. Die Geschichte schrieb er dafür zwar um, aber das Große und Ganze verliert er nicht aus den Augen. Während Fritz Langs erster Tonfilm subtil auf die nationalsozialistische Bewegung der frühen 1930er-Jahre Bezug nimmt, verhandelt das Remake aktuelle gesellschaftliche Missstände, die an die dunkle Vergangenheit erinnern. Stichwort: Sich anschleichender Faschismus, Erosion der Demokratie, Mangel an Empathie.

David Schalko kann für seine düstere Gesellschaftsanalyse auf namhafte Schauspieler zurückgreifen – darunter die ROMY-Nominierten Verena Altenberger, Juergen Maurer und Murathan Muslu. Mit dabei sind auch Lars Eidinger, Moritz Bleibtreu, Udo Kier und Bela B von den Ärzten.

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