#MeToo: Entlassener Professor vor Comeback an Staatsoper

NEUJAHRSKONZERT 2017
Gespräche ergaben "keinen konkreten arbeitsrechtlich oder strafrechtlich relevanten Vorwurf".

Ein im April an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw) entlassener Professor wird ab 17. September wieder an der Wiener Staatsoper tätig sein, wie das Haus am Ring am Donnerstag in einem Statement mitteilte. Der Musiker war infolge der Entscheidung der Universität an der Staatsoper und bei den Philharmonikern im Einvernehmen vom Dienst freigestellt worden.

"Die Wiener Staatsoper und die Wiener Philharmoniker haben umgehend damit begonnen, die Faktenlage ausführlich zu prüfen, und in den folgenden Wochen und Monaten Dutzende Gespräche in unterschiedlichen Konstellationen - unter Beiziehung rechtlicher und psychologischer Beratung - mit MusikerInnen (auch SubstitutInnen) beider Institutionen geführt", heißt es. Die Gespräche hätten jedoch "keinen konkreten arbeitsrechtlich oder strafrechtlich relevanten Vorwurf an den Musiker ergeben. Somit besteht derzeit keinerlei Anlass für eine weitere Dienstfreistellung". Der Vorstand der Wiener Philharmoniker teile diese Ansicht. Der Musiker wird daher ab 17. September seine Tätigkeit an der Staatsoper und in der Folge auch bei den Wiener Philharmonikern wieder aufnehmen.

An der mdw gelangte man im April zu der Ansicht, dass der Professor seine Stellung "gröblich missbraucht" hatte, wie die Universität nach der Entscheidung zur Entlassung in einer Aussendung mitteilte. Die mdw vertrete eine Haltung "die in Bezug auf die Wahrung der Würde und der Rechte von Menschen nicht verhandelbar ist", so Rektorin Ulrike Sych damals. Zum Schutz der Beteiligten wurden keine weiteren Angaben zu den Hintergründen der Trennung gemacht.

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