"Wenn der Zufall Schicksal spielt": Gegen die Wahrscheinlichkeit

Thomas ist am Leben, weil er 2005 in London etwas spät dran war.
Das ZDF zeigt die Dokumentation "Wenn der Zufall Schicksal spielt" (22.15 Uhr).

Durch einen Bombenanschlag werden in London Dutzende in den Tod gerissen. Einer überlebt, aber nur deshalb, weil ihm der Bus vor der Nase davon gefahren ist. In Thailand sinkt eine Nachtfähre. Eine Frau schwimmt in die richtige Richtung – und überlebt. Das sind fesselnde Geschichten, die weltweit für Schlagzeilen, offene Kinnladen und andächtige Seufzer in Richtung Himmel sorgen.
Einerseits.
Andererseits stellen sich Überlebende solcher Katastrophen oftmals die berechtigte Frage:„Warum ich ?“

Unter dem Titel „Wenn der Zufall Schicksal spielt – Momente, die das Leben entscheiden“ geht heute, Dienstag, die ZDF-Reportagereihe „37°“ um 22.15 Uhr der Frage nach, ob solche Ereignisse Zufall sind. Oder gibt es doch so etwas wie Schicksal, den großen Plan, den das Leben für einen vorsieht?

Fest steht: Der Zufall durchkreuzt Pläne, greift in unseren Alltag ein, gibt ihm einen neuen, ungeplanten Dreh, bringt Unglück oder gar den Tod. Aber wenn wir Glück haben, eröffnet er auch einmalige Chancen. Wie in der Geschichte von Thomas, die ganz anders hätte enden können. „Wenn ich damals nicht den Bus verpasst hätte, wäre ich jetzt nicht mehr hier“, weiß er, nachdem er vor 13 Jahren beinahe Opfer eines terroristischen Bombenanschlags in London wurde, bei dem 56 Menschen starben. Das kann doch kein Zufall gewesen sein. Aber was sonst: Vorbestimmung, eine göttliche Entscheidung?

„Nicht der Begriff entscheidet, sondern, was man aus diesen besonderen Weichenstellungen des Lebens macht“, sagt Anabel Münstermann, die Drehbuchautorin und Regisseurin der Dokumentation, die ab 8. Jänner auch auf der ZDF-Mediathek abrufbar ist.

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