Weißmann gibt ORF-Journalisten mehr Mitspracherechte

Weißmann gibt ORF-Journalisten mehr Mitspracherechte
Neues Redakteursstatut räumt Möglichkeit ein, Abberufung redaktioneller Führungskräfte anzustoßen

Die neue, vorab kritisch beäugte ORF-Führung unter Roland Weißmann und die Redakteursvertreter des Öffentlich-Rechtlichen haben sich ohne mediales Aufsehen auf ein neues Statut verständigt. Seit Freitag läuft darüber eine Abstimmung unter den journalistischen Mitarbeitern von Fernsehen, Radio, Online, Teletext und Landesstudios. Der Stiftungsrat wird sich damit in der nächsten Sitzung am 24. Juni befassen.

Das erweiterte Statut, bei dem u. a. jenes des KURIER Pate stand, bringt den Journalisten größere Informations- und Anhörungsrechte, die Unabhängigkeit der Berichterstattung wird umfassend abgesichert. Stärkster Hebel der Redakteure ist die Möglichkeit, journalistischen Führungskräften nach drei substanziierten Beschwerden das Misstrauen auszusprechen. Folgt dem auch der ORF-Ehtikrat, kann es zur Abberufung durch den ORF-Chef kommen, wie der Standard berichtete. Bei Neubestellungen für Leitungsfunktionen können die Redakteure weiterhin nur mitreden. Entscheidet der ORF-General anders, als von der Redaktion empfohlen, muss er das nun schriftlich begründen.

Newsroom

Der ORF-Information stehen weitreichende Änderungen ins Haus. Ab Mitte Juni werden nämlich etwa 400 Journalisten aus TV, Radio, Online und Social Media von verschiedenen Standorten in den neuen multimedialen Newsroom im ORF-Zentrum übersiedeln. Der Umzug bringt vorerst keine personellen Änderungen in den Chefredaktionen – Matthias Schrom (TV), Hannes Aigelsreiter (Radio) und Christian Staudinger (Online) leiten gemeinsam.

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