Thomas Stipsits: Blau-weiße Urlaubsgeschichten auch zum Vierziger

Stipsits im aktuellen Kino-Hit „Griechenland“. Auch seinen Geburtstag (2. August) verbrachte der Publikumsliebling an der Ägäis
Betrachtet man sein umfangreiches Schaffen von der Bühne bis in die Bücherregale, mag man sich wundern, dass Thomas Stipsits „erst“ den Vierziger feiert. Der gebürtige Steirer mit burgenländischen Wurzeln stand aber auch schon 2001 im Alter von 18 Jahren mit seinem ersten Soloprogramm („tiefkalt“) vor dem Grazer Publikum.
2006 erlangte er mit dem dritten Solo „Griechenland“ Bekanntheit. Das Stück ist eine irrwitzige Paraphrase auf die mythischen Prüfungen des Herkules. Stipsits, der unablässig für ein Freibad in Stinatz (die Heimat seines Vaters) kampagnisierte, wurde als größte Zukunftshoffnung des heimischen Kabaretts gefeiert.
Zum Fernsehen
Stipsits’ Kunst hatte damals schon mehr mit komödiantischem Schauspiel als mit klassischem Kabarett zu tun. Es sollten noch weitere Bühnenprogramme folgen (aktuelles, sechstes Programm: „Stinatzer Delikatessen“), zusehends zog es Stipsits aber zum Fernsehen („Tatort“, „4 Frauen und ein Todesfall“).
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Erster Erfolg mit Kabarettprogramm „Griechenland“ (2006)
Mit Komödien wie „Love Machine“ lockte er schließlich auch Massen in die Kinos. Der Film „Griechenland“ steht aktuell bei rund 270.000 Besuchern, ein Top-Ten-Platz in der ewigen österreichischen Kino-Bestenliste. Die Aussteigerkomödie ist ein über viele Jahre geplantes Herzensprojekt. Es gab aber auch Zweifler, die seiner Idee keine große Zukunft prophezeiten. Stipsits erzählte im KURIER-Gespräch zum Film: „Ich hab den Leuten gesagt: Ich kenn’ das Land seit zwanzig Jahren, ein bisschen Vertrauen kann man da schon haben.“
Es hat sich ausgezahlt. "Griechenland" ist kürzlich auch in Deutschland erfolgreich angelaufen.
Stinatz-Krimis
Ab September dreht Stipsits „Kopftuchmafia“. Es ist die erste TV-Verfilmung eines seiner Stinatz-Krimis, er selbst spielt den Inspektor Sifkovits.
Derzeit schreibt Stipsits an Band vier, „Allerheiligen-Fiasko“. Allerheiligen sei so etwas wie der „Life Ball von Stinatz, wo wirklich alle am Friedhof sind“, sagt der zweifache ROMY-Preisträger.
ORF 1 gratuliert am Freitag, 4. August, mit einem ganzen TV-Abend, beginnend um 20.15 Uhr mit einem „Kabarettgipfel“ (neben Stipsits mit Andreas Vitásek, Alex Kristan, Gery Seidl, Christine Eixenberger). Es folgt das Kabarettprogramm „Stinatzer Delikatessen“ (21.15 Uhr) und ein „Was gibt es Neues? - Classics“ (22.30 Uhr) mit dem Jubilar im Rateteam.
Am Samstag, 5. August, präsentiert ORF III ab 20.15 Uhr „Das Beste zum 40, Geburtstag“ und u.a. das Erfolgsprogramm „Griechenland“ (21.35 Uhr), außerdem "Bauernschach" (22.55 Uhr) und eine "Lange Nacht des Kabarett" (0.20 Uhr).
Am Sonntag, 6. August, feiert ORF 2 mit einem neuen Porträt aus der Reihe „Orte der Kindheit“ (22.15 Uhr) und dem „Tatort“-Dacapo „Grenzfall“ (22.35 Uhr)
Das Buch hätte heuer erscheinen sollen, ist aber nun für Oktober 2024 angekündigt. Stipsits, der 2022 offen über ein Burn-out gesprochen hatte, lässt es ruhiger angehen. „Ich mache jetzt eins nach dem anderen und nicht mehr acht Projekte gleichzeitig“, sagt er.
Auch seinen Vierziger (am 2. August) wollte Stipsits nicht groß feiern. Und wo? Natürlich in Griechenland, im kleinen Kreis. Kürzlich postete er ein Strandfoto von seiner geliebten Insel Karpathos.
Eine Liebe geht, die andere bleibt
Die Trennung von Kathi Straßer vom Vorjahr, die erst mit Verspätung heuer für Schlagzeilen sorgte, hielt die beiden nicht davon ab, Künstlerkollegen und Freunde zu bleiben – oder gemeinsame Urlaube zu planen. Das geschehe auch „im Sinne der Kinder“, sagt Stipsits dazu.
Die Liebe in Blau-weiß bleibt sowieso bestehen. Stipsits: „Griechenland symbolisierte für mich vom ersten Moment an dieses Gefühl, machen zu können, was man will und kaum Kompromisse eingehen zu müssen.“
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