"The Narrow Road to the Deep North": Krieg kennt nur Verlierer

Der 2. Weltkrieg wurde, zumindest was Filme und Dokumentationen betrifft, bereits ganz gut aufgearbeitet. Man glaubt, schon alles zu kennen – über die Nazis, Hitler, seine Verbündeten und ihre Gräueltaten. Aber das ist natürlich eine Fehleinschätzung. Das beweist nun auch "The Narrow Road to the Deep North" (abrufbar auf Sky).
Die Miniserie (mit fünf Folgen) erzählt die Geschichte eines Australiers, der in Kriegsgefangenschaft gerät und am Bau einer Bahnstrecke im von Japan besetzten Thailand mitwirken muss: "Eisenbahn des Todes" wird sie heute genannt. Denn bei diesem Bauvorhaben ließen nach unterschiedlichen Schätzungen 40.000 bis 90.000 Menschen ihr Leben.
Von den dort vorherrschen unmenschlichen Bedingungen erzählt nun "The Narrow Road to the Deep North". An Grausamkeiten mangelt es den fünf Folgen nicht. Aber es gibt auch ganz viele schöne Bilder, intime, ja romantische Momente, die in Rückblenden gezeigt werden. Sie haben sich alle vor dem Krieg ereignet – danach war nämlich alles anders. Auch der Sex.

Heimliche Liebe: Dorrigo Evans (Jacob Elordi) und Amy (Odessa Young).
Der junge Dorrigo Evans wird von Jacob Elordi gespielt, einem heißen Anwärter auf den zukünftigen James Bond. Man sieht ihn als jungen Twentysomething, als angehenden Arzt, der gerne poetische Texte rezitiert, sich in Lyrik verliert und Schwächen hat – vor allem für Amy (Odessa Young), die Frau seines Onkels. Von dieser Sehnsucht zehrt Evans – es sind zarte Hoffnungsschimmer in einer aussichtslosen Lage.

50 Jahre später will Dorrigo (Ciarán Hinds) seine traumatischen Erfahrungen als Buch veröffentlichen.
Hoffnungsschimmer
Die Serie hat auch noch einen dritten Handlungsstrang. Der beginnt im Jahr 1989 und zeigt den alten Dorrigo (gespielt von Ciarán Hinds), in dessen Augen man erahnen kann, welches Leid er in den Kriegsjahren gesehen hat. "Sie können sich gar nicht vorstellen, was Krieg bedeutet", sagt er in einem Gespräch mit einer jungen Journalistin, die glaubt, alles über den Krieg zu wissen. Fehleinschätzung.
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