Stille Wasser am Nationalfeiertag

Eine von neun Attraktionen: Das hölzerne Friedenskircherl  am Stoderzinken geht für die Steiermark ins Rennen
„9 Plätze – 9 Schätze“. Runde neun eines Quotenbringers auf ORF2

Immer, wenn in Österreich politisch alles kompliziert wird, hat die Zahl 9 damit zu tun: Neun mächtige Bundesländer und deren starke Interessen muss man erst einmal unter einen Hut bringen. Der ORF hat das schon vor einem Jahrzehnt erkannt und leistet seither dem realpolitischen Status Quo mit „9 Plätze – 9 Schätze“ sendungstechnisch Abbitte. Seit 2014 werden am Nationalfeiertag live im ORF2-Hauptabend die schönsten Plätze der Bundesländer vorgestellt, über die das Publikum abstimmen darf. Interessanterweise hat man in Österreich dabei vor allem eines gefunden: schöne Gewässer.

Im ersten Jahr des Bundesländer-Wettstreits auf ORF2 gewann der Grüne See im steirischen Tragöß, 2015 der Formarinsee (nebst der Roten Wand) in Vorarlberg, 2017 der Vorarlberger Körbersee, 2018 der Schiederweiher in Oberösterreich, 2019 der Lünersee in Vorarlberg und zuletzt dem Wiegensee ebenso in Vorarlberg. Nur zweimal stand am Schluss kein Gewässer am Siegerpodest: 2016 schaffte dies das Tiroler Kaisertal und 2020 die Strutz-Mühle in der Steiermark.

Pünktlich zum Nationalfeiertag werden heute also wieder Armin Assinger und Barbara Karlich gemeinsam mit den Kollegen aus den Landesstudios nach dem schönsten verborgenen Platz suchen. Im Rennen sind dabei vor allem Attraktionen, für die man keine Badehose braucht: Das Burgenland geht mit der Donatuskapelle im Blaufränkischland, Kärnten mit der Trögerner Klamm, Niederösterreich mit der Johannesbachklamm, Oberösterreich mit Burg Altpernstein, Salzburg mit der Liechtensteinklamm, die Steiermark mit dem Friedenskircherl am Stoderzinken, Vorarlberg mit der Üble Schlucht und Wien mit der Kaasgrabenkirche ins Rennen. Nur ein einziges Gewässer schaffte es wieder durch die Vorausscheidungen: Der Tiroler Fernsteinsee steht ebenfalls zur Abstimmung um den schönsten Platz Österreichs. Wer da wohl siegen wird?

Stille Wasser am Nationalfeiertag

Ins Land einischauen:  Armin Assinger und Barbara Karlich

Bundesländer-Tour

Die Landpartie im ORF geht schon den ganzen Monat vor sich: Für ORF2-Channelmanager Alexander Hofer ist „9 Plätze – 9 Schätze“ schlicht „der Höhepunkt des ,Unser Österreich‘-Monats Oktober“. Der Erfolg der Sendung zeige „einmal mehr die Begeisterung der Zuschauerinnen und Zuschauer für beste Unterhaltung aus und über Österreich“.

Die Statistik gibt ihm jedenfalls recht: Im Vorjahr waren 1,044 Millionen Zuseher bei einem Marktanteil von 34 Prozent dabei. 2020 waren es 1,1 Millionen. Das repräsentiert nicht nur am Nationalfeiertag ein üppiges Zuseherinteresse.

Rot-Weiß-Rot geht es auch im Verlauf des Fernsehabends weiter: Wie in den Vorjahren folgt auf „9 Plätze – 9 Schätze“ eine neue Ausgabe von „Heimat großer Töchter und Söhne“ (22.40 Uhr): Dabei werden neun Menschen aus den (sie haben es erraten:) neun Bundesländern porträtiert, die in ihrem Lebensumfeld Großes leisten, dennoch weitgehend unbekannt sind.

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