Teil 1 von „Silber“ (nach der Jugendbuchreihe von Kerstin Gier) ist eine Coming-of-Age-Story, in der auch eine Halloween-Party nicht fehlen darf. In dem Bubenklub muss sich Liv erst durchsetzen. „Sie lässt sich nicht kleinreden oder fühlt sich auch nicht fehl am Platz, nur weil sie die einzige Frau in der Runde ist“, sagt McKinnon.
Liv merkt auch an, dass das Träumebuch, in dem die Traumrituale beschrieben sind, „sexistisch“ ist. McKinnon: „Sie ist echt eine ehrliche Haut und nennt die Dinge beim Namen. Liv ist die Schlaue in dieser Konstellation, weil sie als Einzige darüber nachdenkt, ob es einen Haken an der Sache gibt. Und sie stückelt dann das ganze Mysterium auf eigene Faust zusammen und muss die Jungs mitziehen.“
Traumkorridor
Zentrum dieses Fantasy-Kosmos ist ein sogenannter „Traumkorridor“, der optisch an die Winkelgasse bei „Harry Potter“ erinnert. Dieser wurde fürs Studio gebaut, die Traumwelten dahinter sind aber zum Teil computergeneriert. Vor Greenscreens zu drehen, sei eine neue Erfahrung gewesen, sagt McKinnon. „Zum Teil ist es ein bisschen seltsam, wenn man nicht genau weiß, wie die Sachen später ausschauen werden. Auch wenn Visualisierungen gezeigt werden, braucht man relativ viel Vorstellungskraft.“
Luzides Träumen
Den Hauptdarstellern wurde ein „Dream Coach“ an die Seite gestellt. „Er hat uns versucht, zu erklären, welche Schritte man gehen kann, um luzides Träumen zu erlernen. Das fand ich sehr spannend“, erzählt die 24-Jährige. „Er hat zum Beispiel erzählt, dass das fast wie ein Hobby für ihn ist und, dass es tatsächlich eine ,lucid dreaming Community‘ gibt.“ Sie selbst finde das aber „auch ein bisschen unheimlich: Wenn ich aufwache und nicht mehr genau weiß, ob ich jetzt träume oder ob es echt ist, dann ist das, glaube ich, nicht so meins.“ (lacht)
In McKinnons Lebenslauf scheint sich vieles organisch zu ergeben, auch wenn sie zwischen Berlin, Wien und Australien (wo sie „Bad Behaviour“ drehte) gependelt ist. Die Korneuburgerin bestätigt: „Ich glaube, dass vieles im Flow ist und dass ich es auch so sein lasse und nicht versuche, etwas zu erzwingen. Ich kann gut damit umgehen, mit gegebenen Umständen etwas anzufangen.“ Aber es sei auch „wahnsinniges Glück, dass ich so viele tolle Figuren spielen durfte“.
Ob sie auf die Rolle der Christiane F. oft angesprochen werde? McKinnon: „Ich werde hauptsächlich in der Filmindustrie darauf angesprochen. Darüber hinaus bin ich, glaube ich, sehr gut darin, mich unsichtbar zu machen und einfach Jana zu sein. Was natürlich nicht bedeutet, dass ich mich nicht freue, wenn Leute sagen, es hat sie berührt oder beschäftigt, was wir gemacht haben. Dafür macht man's ja.“
Die gebürtige Korneuburgerin McKinnon (24) schnappte sich eine weitere Hauptrolle im Streaming-Kosmos
Projekt in Österreich
Und wie sieht es mit Projekten hierzulande aus? McKinnon: „Ich habe das Gefühl, dass das so ein österreichisches Ding ist: Wenn man an anderen Orten lebt und arbeitet, wird man gerne mit der Haltung konfrontiert: Man sei ja weggegangen und wolle nichts Österreichisches mehr machen. Aber das ist gar nicht so! Zurzeit stehe ich sogar für ein österreichisches Debütfilmprojekt vor der Kamera.“
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