Ferdinand Wegscheider ab September nicht mehr Intendant bei Servus TV

Ferdinand Wegscheider, der streitbare Gründungsintendant des Salzburger Privat-TV-Senders Servus TV, beendet im September mit Erreichen des Regelpensionsalters seine Führungstätigkeit, die er seit 2016 innehatte.
Er wird jedoch seinen umstrittenen Wochenkommentar "Der Wegscheider" weiterführen.
Entsprechende Informationen des KURIER bestätigte Servus TV am Dienstagabend. Wegscheider habe "heute intern bekanntgegeben, sich ab September aus dem operativen Tagesgeschäft zurückzuziehen und künftig als Berater der Geschäftsführung tätig zu sein. Seinen Wochenkommentar wird er weiter machen." Über eine Nachfolgelösung ist noch nichts bekannt. Erst im November hat der frühere ORF-Chefredakteur Matthias Schrom bei ServusTV die Funktion als Gesamtredaktionsleiter angetreten.
Unter Wegscheider ist ServusTV zu einer relevante Größe am TV-Markt geworden-- mit Premium-Sportrechten, aber auch Sendungen wie "Heimatleuchten".
Die Niederlage des österreichischen Nationalteams gegen die Türkei im EM-Achtelfinale im Juli 2024 ist eine der meistgesehenen Sendungen seit Einführung der Quotenmessung Teletest überhaupt gewesen. Die 2. Halbzeit verfolgten im Schnitt 2,44 Millionen Zuschauer bei Servus TV, die erste Hälfte im Schnitt 2,37 Millionen Zuschauer.
Wegscheider prägte Image von Servus TV
Nachhaltig hat Wegscheider das Sender-Image aber auch mit seinem "satirischen Wochenkommentar" geprägt.
"Der Wegscheider" beschäftigte mit Sendungen rund um die Coronamaßnahmen bereits die KommAustria und das Bundesverwaltungsgericht. Letzteres hatte einen Bescheid der Medienbehörde KommAustria aufgehoben. Diese hatte in nach ihm benannten Sendungen von "Der Wegscheider" Verstöße gegen das Objektivitätsgebot festgestellt. Dagegen hat die KommAustria selbst wieder Rechtsmittel ergriffen.
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