Radikale rechte Gewalt: Vom Klick zur Katastrophe

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Die Arte-Dokureihe „World White Hate“ zeigt die Radikalisierung von neuen Tätern.

Von Georg Krierer 

England, Norwegen, Neuseeland, USA und viele andere Länder: Rechtsextreme Terroranschläge häufen sich weltweit. Die dreiteilige Arte-Dokureihe „World White Hate“ geht am 8.7.2025 um 20.15 Uhr einen Abend lang der wachsenden Gefahr auf den Grund und zeigt, wie sich eine neue Generation von Tätern im Internet radikalisiert. Im Zentrum stehen junge Männer, die sich vernetzen, rassistische Verschwörungserzählungen wie den sogenannten „weißen Genozid“ teilen und schließlich zu Waffen greifen. Ihre Ideologie: die Angst vor dem Verschwinden der „weißen Rasse“. Sie verherrlichen auch frühere Attentäter.

Einer der bekanntesten: Anders Behring Breivik, der 2011 in Norwegen 77 Menschen ermordete. Seine Schriften gelten in rechtsextremen Foren als „Pflichtlektüre“. Dort wird nicht nur glorifiziert, es werden auch neue Anschläge geplant.

Der deutsche Dokufilmer Dirk Laabs zeichnet ein beunruhigendes Bild. In einem Interview mit dem SWR sagt er: „Elon Musk und Donald Trump wiederholen inzwischen Sachen, die früher der Massenmörder und Rechtsterrorist Breivik gesagt hat.“

Behörden weltweit warnen, dass rechtsextremer Terror zu einer größeren Bedrohung werden könnte als Islamismus. Die Zahl der Online-Drohungen steigt rapide. Was früher lokal war, ist heute global vernetzt und das macht diese Form des Hasses besonders gefährlich.

Radikale rechte Gewalt: Vom  Klick zur Katastrophe

Gesprächspartner in der Doku.

Aus erster Hand

Viele US-Veteranen berichten in der Doku von ihren Erfahrungen im Krieg und davon, wie schwer es ist, danach wieder in ein normales Leben zurückzufinden. Viele kämpfen mit Traumata, rutschen in Drogenabhängigkeit, entwickeln Suizidgedanken. Diese Männer sind ein gefundenes Fressen für rechtsradikale Gruppen. Sie werden umtrainiert, vorbereitet und dann für deren Zwecke eingesetzt. Denn der Krieg ist nicht vorbei, sondern lebt in ihnen weiter. 

Mittlerweile regt sich auch Widerstand. Aktivistinnen und Aktivisten stellen sich den Rechtsextremen, wie Teil drei zeigt.

Laabs Doku ist mit einer Warnung versehen, denn sie zeigt teilweise Aufnahmen, die Täter selbst von Attentaten angefertigt hatten. Der Regisseur wollte damit den Hass und die Brutalität deutlich machen. Seine Doku zeigt: Der Rechtsextremismus ist keine Randerscheinung mehr, sondern eine weltweite Bewegung, genährt durch digitale Echokammern. 

Ein erschütternder Blick auf eine Bedrohung, die längst mitten unter uns ist.

TIPP: "World White Hate" in der Arte-Mediathek

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