Paul Krisai übernimmt ORF-Osteuropabüro in Budapest
Paul Krisai leitet das ORF-Büro Moskau
Paul Krisai wird mit 1. Dezember Leiter des ORF-Büros in Budapest: Diese Personalentscheidung gab der ORF am Freitag bekannt. Krisai folgt Ernst Gelegs, der im Jahr 2000 das Büro Budapest aufbaute und sich heuer in die Pension verabschiedet. Die Entscheidung sei nach "entsprechenden Ausschreibungsverfahren" gefallen, hieß es in einer Aussendung. Vom nunmehrigen ORF-Osteuropabüro Budapest aus werden u. a. die Länder Ungarn, Slowakei, Tschechien, Polen und Rumänien betreut.
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann hob Krisais Verdienste in seiner Zeit als Korrespondent in Moskau hervor: Er habe "in einer äußerst herausfordernden Zeit unser Publikum trotz Repression stets umfassend informiert." In Zeiten der multiplen Krisen und Bedrohungen sei es für die ORF-Berichterstattung wesentlich, auch den Blick auf den Osten der Europäischen Union zu richten, wird Weißmann zitiert. "Bei Ernst Gelegs bedanke ich mich für sein jahrzehntelanges Engagement für den ORF und sein Publikum. Ernst Gelegs war und bleibt einer der beliebtesten ORF-Korrespondenten und hat uns mit enormer Professionalität unsere Nachbarn im Osten erklärt."
Krisai, geboren 1994 in Mödling, studierte Journalismus an der Fachhochschule Joanneum in Graz. Seine Faszination für Osteuropa begann schon während der Studienzeit: Auf ein Auslandssemester 2016 in Sankt Petersburg folgte ein Praktikum beim kremlkritischen, inzwischen in Russland verbotenen Sender „Telekanal Doschd“ in Moskau. Seine Laufbahn im ORF begann Krisai mit einem Praktikum bei der „Zeit im Bild“. Anschließend war er im Auslandsressort der Radioinformation tätig. 2019 wurde er Korrespondent im ORF-Büro Moskau, dessen Leitung er zwei Jahre später übernahm.
"Relevanter denn je"
Der Osten Europas sei heute relevanter denn je, erklärt Krisai in der Aussendung des ORF. Dort entscheide sich in vieler Hinsicht "die Zukunft unseres gesamten Kontinents: Die Bedrohung durch Russland ist in den an die Ukraine grenzenden Staaten Osteuropas beinahe omnipräsent, auch wenn in einigen dieser Länder Regierungen im Amt sind, die mit dem Kreml durchaus sympathisieren. Darüber zu berichten, wie die Menschen von der Ostsee über die Karpaten bis zum Schwarzen Meer leben, wie sie politisch ticken und was sie im Alltag bewegt, das sehe ich als meine journalistische Mission.“
Für die Berichterstattung über den russischen Überfall auf die Ukraine wurden Krisai und sein Team 2022 mit dem Robert-Hochner-Sonderpreis ausgezeichnet. Eine Jury des Branchenblatts „Österreichs Journalist:in“ wählte ihn im selben Jahr zum „Journalisten des Jahres“. 2023 kehrte Krisai in den Multimedialen Newsroom des ORF nach Wien zurück, von wo aus er regelmäßig für die TV- und Radioberichterstattung durch Osteuropa reiste, etwa in die Ukraine, nach Rumänien, Moldau und Polen.
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