Kein Hochglanzporträt
„Es soll weder ein Bashing dieser Welt sein, noch ein Hochglanzporträt“, sagt Kollege Hartl. „Aber es ist eine voll spannende Arena.“
Die Jugendlichen müssen nicht nur mit dem hohen Leistungsdruck umgehen, sondern sind zwischen von „Bergwelten“-Regisseurin Sandra Lahnsteiner rasant inszenierten Trainingsszenen auch mit persönlichen Problemen konfrontiert.
„In dieser Altersgruppe ist das Leben noch so voller Möglichkeiten, es kommen die ersten Verliebtheiten und großen Gefühle,“ sagt Moder. „Im Internat ist es noch einmal dichter, weil man da fast immer aufeinandersitzt.“ Emilia Warenski verkörpert Dani, die ein bisschen nachgeholfen hat, um die Aufnahme zu schaffen – statt ihrer eigentlich schnelleren Schwester. Warenski fand die Rolle „sehr cool“ zu spielen. „Am coolsten sind die Rollen, die kontrovers und vielseitig sind“, sagt die 19-jährige Tirolerin, die wettbewerbsmäßig Sportklettern betreibt.
„Dadurch, dass ich selbst viel Sport mach’, habe ich für die Rolle nicht extra trainieren müssen“, sagt Warenski. Sie hat nach den Dreharbeiten ein Sportgymnasium mit Auszeichnung abgeschlossen. Im Vorfeld habe sie mit Ex-Skirennfahrerinnen gesprochen, um die Rolle besser ausarbeiten zu können.
Über die Internatswelt, nicht erst seit „Harry Potter“ ein Thema der Popkultur, sagt sie: „Man wird von einem Tag auf den anderen in eine völlig andere Welt geworfen.“
Die Skischule in der Serie hat finanzielle Probleme, zudem gab es vor Kurzem einen tragischen Todesfall. Der Miteigentümer der Schule, Chef der lokalen Seilbahnen, setzt der Schulleitung ziemlich zu.
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Geld, Druck, Politik
Jakob Seeböck spielt Schuldirektor Mark. Er sagt über die Serie: „Die jungen Menschen in diesem Internat erhoffen sich, Profisportler zu werden. Und im Profisport geht es um Druck, Geld, Politik, Entbehrungen und Opfer.“
Mark ist ein Ex-Skirennfahrer. Der lokale Seilbahnkönig Schiesstl bezeichnet ihn liebevoll als „Olympiasieger der Herzen“. Seeböck: „Gregor Seberg spielt den natürlich sehr gut, aber der Schiesstl ist einfach ein Arschloch, wenn man das so sagen darf.“
Seine Rolle sieht Seeböck als willkommene Abwechslung zu „SOKO Kitz“. Dort habe man „nicht die Chance, so eine emotionale Ambivalenz zu spielen, die Krimirolle ist dann doch sehr geradlinig.“
Sorge um Skisport
Der Schauspieler, selbst begeisterter Hobbyskifahrer, verfolgt die allgemeine Entwicklung des Skisports mit etwas Sorge. Langfristig habe der Westen Österreichs ohne den Skitourismus keine Chance zu überleben. „Dass eine Skikarte mittlerweile bis zu 80 Euro kostet, sehe ich auch mit Besorgnis, das können sich viele Familien nicht mehr leisten“, sagt Seeböck.
Skifahren verbinde er mit frühesten Kindheitserinnerungen. „Skifahren ist nicht nur ein Sport, das ist ein Lebensgefühl in den Bergen, das ich nicht missen möchte. Ein Stück Kultur einfach.“
In der Serie wird auch der Einfluss des Klimawandels thematisiert. Regisseurin Moder sagt: „Wir haben alles mit hinein genommen, was uns auch selbst beschäftigt. Am Klimawandel kommen wir alle nicht vorbei, sonst wären wir blind ins Thema Skisport hineingegangen.“
Beim Liftkaiser habe man durchaus auch reale Vorbilder herangezogen, sagt Kollege Hartl: „Männer, die sehr öffentlichkeitswirksam sind, wenn es um den ganzen Skibetrieb geht, natürlich haben wir uns da bedient“, meint er mit einem Augenzwinkern.
Zweite Staffel fix
Eine zweite Staffel für die „School of Champions“ ist bereits fix. Die Dreharbeiten haben vergangenen November begonnen. Auch, weil die Jungschauspieler schnell älter werden.
Fragt man Emilia Warenski nach ihren Plänen, sagt sie: „Letztes großes Projekt war die Matura. Jetzt mal schauen, wie es weitergeht.“
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