ORF-Radio Ö3 wird Musiksender auch zum Schauen
Die unabhängige Medienbehörde KommAustria hat das neue ORF-Online-Angebot "Ö3-Live/Visual" genehmigt. Damit darf künftig der Musikanteil des Programms durch Musikvideos und der Wortanteil durch einen Videostream begleitet werden, der über mehrere Kamerapositionen den Blick ins Sendestudio ermöglicht. "Ö3-Live/Visual" könnte auch Teil des geplanten ORF-Players werden, der aber noch von einer gesetzlichen Änderung der digitalen Möglichkeiten des ORF abhängig ist. Damit ist jedenfalls auch ein mehrjähriges Auftragsvorprüfungsverfahren abgeschlossen, das durch alle rechtlichen Distanzen ging.
Attraktiveres Angebot
Der ORF darf also künftig sein Online-Angebot oe3.ORF.at durch das audiovisuelle Angebot „Ö3-Live/Visual“ ergänzen. Die Behörde stellte fest, dass das neue Angebot einen Beitrag zur gesetzlich geforderten Erfüllung der sozialen, demokratischen und kulturellen Bedürfnisse der österreichischen Bevölkerung und zur wirksamen Erbringung des öffentlich-rechtlichen Kernauftrags leiste, heißt es in einer Aussendung der Behörde. Da das Radioprogramm Ö3 und dessen Musikanteil unzweifelhaft Teil des öffentlich-rechtlichen Kernauftrags sind, sei es für die Erbringung dieses Auftrages positiv zu bewerten, wenn Weiterentwicklungen, die insbesondere den Veränderungen der Mediennutzung und den Möglichkeiten der Medientechnologie geschuldet sind, das bestehende Angebot attraktiver gestalten, den Übertragungsweg stärken und für weitere Zielgruppen attraktiv machen.
Nach Ansicht der KommAustria sind von dem neuen Angebot auch keine negativen Auswirkungen auf die Wettbewerbssituation und Angebotsvielfalt zu befürchten. „Ö3-Live/Visual“ werde nicht zusätzlich werblich vermarktet und reihe sich auf einem Nischenmarkt in ein Angebot von zehn frei empfangbaren Musik-Fernsehprogrammen ein.
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