ORF-Landesstudio NÖ: Redakteurssprecher - "Vorwürfe müssen untersucht werden"
Zu den am Freitagabend bekanntgewordenen Vorwürfen rund um das ORF-Landesstudio Niederösterreich melden sich nun dessen Redakteurssprecherinnen und -sprecher zu Wort: "Die medial kursierenden Vorwürfe sollen und müssen natürlich untersucht werden", halten sie in einer Aussendung fest. "Gleichzeitig darf es nicht zu einer pauschalen Vorverurteilung der gesamten Redaktion des ORF Niederösterreich kommen."
Es habe am Samstagvormittag eine Sitzung gegegen, es werden "intensive Gespräche" mit den Redakteuren geführt.
Der heutige Landesdirektor des ORF, Robert Ziegler, soll laut Medienberichten in seiner Zeit als Chefredakteur allzu viele Wünsche der regierenden Landes-ÖVP erfüllt haben. Mehr dazu lesen Sie hier:
Laut internen Chats und E-Mails aus dem ORF-Landesstudio Niederösterreich, die von den Tageszeitungen „Die Presse“, „Der Standard“ und dem deutschen Nachrichtenmagazin „Spiegel“ ausgewertet wurden, soll sich Ziegler immer wieder massiv für TV-Präsenz von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) eingesetzt und eine Art Message Control zugunsten der Volkspartei betrieben haben. Demnach wollte Ziegler in einen „ZiB“-Kulturbeitrag nachträglich einen O-Ton Mikl-Leitners eingebaut haben, lautet ein Vorwurf.
Fälle wie dieser hätten bereits Folgen gehabt und zu einer Änderung des ORF-Redaktionsstatuts geführt, erklärte dazu ORF-Redaktionsratsvorsitzender Dieter Bornemann auf ORF.at. Er stellte gleichzeitig klar: Wie ein Beitrag journalistisch korrekt gemacht wird, sei ausschließlich Sache von Redakteurin bzw. Redakteur.
Ziegler wies die Vorwürfe als „diffus und nicht nachvollziehbar“ zurück, er habe sechs Jahre lang „nach bestem Wissen und Gewissen“ die Redaktion des Landesstudios Niederösterreich geleitet, „unabhängig, selbstständig und hoch qualifiziert“. Der ORF erklärte, dass ORF-intern keinerlei Beschwerden gegen Ziegler vorliegen würden. Es gebe „starke Instrumentarien, die die Unabhängigkeit der Berichterstattung und seiner Redakteurinnen und Redakteure absichern“.
Der ORF berichtet selbst:
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