Ö3 spielt sexistischen Hit "Layla" nicht im regulären Programm

Ö3 spielt sexistischen Hit "Layla" nicht im regulären Programm
Der Song ist auf Nummer eins der Ö3-Hits, wird aber nur in der Chartshow gespielt.

Der polarisierende Ballermann-Hit "Layla", der derzeit deutsche und österreichische Charts beherrscht, wird nicht im regulären Ö3-Programm gespielt. Das teilte Senderchef Georg Spatt auf KURIER-Anfrage mit: „Die Verkaufscharts hatten in ihrer Geschichte immer wieder skurrile bis auffällige Songs in der Wertung. Das macht unter anderem auch den Reiz dieser Art des Versuchs einer Vermessung von Musikgeschmack bzw. Musikkonsum aus."

Charts sind nicht die Ö3-Programmierung

Man dürfe die Playlist der Verkaufscharts aber nicht mit der redaktionellen Programmierung der Ö3-Playlist verwechselt werden. "Für Layla gilt: Deutsche Schlager- und Hüttenhits gehören grundsätzlich nicht ins Ö3-Repertoire. Wir haben diesen Titel bisher im Rahmen der wöchentlichen „Ö3 Austria Top 40“-Show gespielt, nicht aber im laufenden Ö3-Programm. Und dabei werden wir auch bleiben, zumindest solange der Song die Nr. 1 der Chartswertung belegt.“

"Ich hab' 'nen Puff"

In dem Ballermann-Hit von DJ Robin & Schürze, zurzeit auf Platz 1 der deutschen Charts, heißt es unter anderem: „Ich hab' 'nen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler (...) Die schöne Layla, die geile Layla. Das Luder Layla, unsre Layla (...).“

Verbot: "Eins zu viel"

Auch der deutsche Justizminister Marco Buschmann (44) meldete sich in der „Layla“-Debatte zu Wort. „Man muss Schlagertexte nicht mögen. Man kann sie sogar doof oder geschmacklos finden. Sie aber behördlich zu verbieten, finde ich, ist eins zu viel“, schrieb der FDP-Politiker am Dienstagabend bei Twitter.

Würzburg verbannte den Song

Zu Wochenbeginn war bekanntgeworden, dass „Layla“ auf dem Würzburger Kiliani-Volksfest auf Drängen der Stadt nicht gespielt werden darf. Ein Stadtsprecher sagte, als Veranstalter des Volksfestes habe man den Festzeltbetreiber darum gebeten.
DJ Robin kann die Aufregung nicht verstehen, in dem Lied gebe es keinen Sexismus. „Früher haben die Leute “Skandal im Sperrbezirk„ gesungen oder “Wir fahren in den Puff nach Barcelona„“, zitierte ihn die Bild-Zeitung. „Natürlich ist das Lied sexistisch“, sagte Musikfachmann Michael Fischer von der Universität Freiburg. Dass die Protagonistin des Videoclips offensichtlich ein Mann in High Heels, schwarzem Minirock und mit blonder Perücke ist, ändere nichts am Charakter des Liedes. Dies sei jenseits von Ironie oder Transaspekten.

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